Wohnen in Hamburg: IVD Nord sieht funktionierenden Markt

Der Hamburger Mietwohnungsmarkt funktioniert im Großen und Ganzen gut. Einer Studie zufolge, die der Immobilienverband IVD Nord beim Center for Real Estate Studies (CRES) in Auftrag gegeben hat, zeigen dies Miethöhen und Fluktuationsraten trotz der offensichtlichen Preissteigerungen.

Ziel des Studienauftrags sei es laut IVD Nord gewesen, zur „Versachlichung der Diskussion zum Hamburger Mietwohnungsmarkt und zum Mangel an Wohnraum in Teillagen“ beizutragen. Insgesamt wurden Mietmarktdaten von knapp 30.000 Mietwohnungen in Hamburg untersucht.

„Hamburg hat einen stabilen und funktionierenden Mietermarkt“, fasst Axel Kloth, Vorsitzender des IVD Nord, das aus seiner Sicht „wenig überraschende Ergebnis“ zusammen. Dies gelte öffentlichkeitswirksamen Schlagzeilen wie „Preisblase“ und „unbezahlbare Immobilien“ zum Trotz.

Richtig ist, so der IVD Nord anlässlich einer Pressekonferenz zur Präsentation der Studienresultate, dass sich die Nachfrage nach Wohnraum in allen deutschen Metropolen stetig erhöht.  Seit der Finanz- und Schuldenkrise hätten viele Anleger ihr Augenmerk auf den vermeintlich „sicheren Hafen“ Wohnimmobilien gelenkt. Günstige Bauzinsen und Inflationsängste förderten diese Situation zudem. Der Wohnungsmarkt der Hansestadt zähle – insbesondere als Metropole mit wachsender Bevölkerung – seit langem zu den begehrten Standorten.

So hätten sich die Preise für Wohneigentum in vielen deutschen Großstädten – so auch in Hamburg – seit 2010 in einer beschleunigten Preisentwicklung befunden. Die aktuellen Preisanstiege für Wohneigentum fallen dem IVD Nord zufolge jedoch bereits deutlich geringer aus. Auch die durchschnittliche Preisentwicklung der Neuvertragsmieten für Mietwohnungen in Hamburg, die der Immobilienverband außerhalb der Studie ohnehin beobachtet, lag im selben Zeitraum demnach deutlich unterhalb der Kaufpreisanstiege für Eigentumswohnungen. Sowohl die Preise für Wohneigentum als auch die Mieten sind nach IVD Nord-Zahlen im Jahr 2012 weniger stark angezogen als noch im Vorjahreszeitraum.

Kloth sieht die Datenbasis der Untersuchung als „aussagefähig“ an. Daraus sei ein durchaus ausgeglichenes Bild am Wohnungsmarkt entstanden. Laut Kloth gebe es  es zwar durchaus Preisausreißer nach oben, allerdings auch insgesamt genügend Angebot und – vor allem – Marktbewegung in der Hansestadt.

Die CRES-Studie kommt, im Gesamtdurchschnitt Hamburgs, zu Mietpreisergebnissen von 7,90 Euro Nettokaltmiete je Quadratmeter Wohnfläche bei bestehenden Mietverhältnissen (Bestandsmieten) und 9,90 Euro/Quadratmeter bei Neuvertragsmieten. Diese Zahlen repräsentierten zudem ausschließlich den vom IVD Nord betreuten privatwirtschaftlichen Wohnungsmarkt, gibt Kloth zu bedenken. Wenn man in diese Rechnung auch die eher preiswerteren und in Teilen auch öffentlich geförderten Wohnungsbestände zum Beispiel der städtischen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen hinzurechne, würde der durchschnittliche Mietpreis noch deutlich niedriger ausfallen, so der IVD Nord-Vorsitzende.

Die Standardabweichung bei der durchschnittlichen Bestandsmiete beträgt laut CRES-studie 1,88 Euro. Das bedeutet, dass circa 68,3 Prozent aller beobachteten Bestandsmieten zwischen 6,02 und 9,78 Euro je Quadratmeter liegen. Die Bestandsmieten streuen demnach zwischen 2,50 Euro und 18,76 Euro je Quadratmeter.

Quelle: IVD Nord/CRES

Die Streuung der beobachteten Werte der Neuvertragsmieten ist gemäß der Studienergebnisse größer als bei den Bestandsmieten. In diesem Segment beträgt die Standardabweichung demnach 2,11 Euro. 68,3 Prozent der neu geschlossenen Mietverträge in Hamburg lagen zwischen 7,79 und 12,01 Euro je Quadratmeter.

Quelle: IVD Nord/CRES

Seite 2: Unterschiedliche Wohnlagen müssen in Betracht gezogen werden

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