Direktanlage in Immobilien: Der Andrang bleibt hoch

Die Nachfrage nach Immobilien hat auch in 2015 einen Höhenflug erlebt. Das anhaltend niedrige Zinsniveau lässt die Anleger weiterhin in Sachwerte drängen. Cash. untersucht die Markttrends für 2016.

Immobilien stehen derzeit bei Anlegern hoch im Kurs.

Derzeit steht eine Anlage bei den Bundesbürgern an erster Stelle: Den Kauf einer eigenen Immobilie bezeichnen mehr als die Hälfte der Deutschen als beste Altersabsicherung. Der Andrang von Eigennutzern und auch Anlegern auf deutsche Wohnimmobilien ist folglich groß – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Preise. Nach Angaben von Jones Lang LaSalle (JLL) sind die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in den deutschen Metropolen im ersten Halbjahr 2015 weiter deutlich gestiegen. In Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf seien zweistellige Zuwächse zwischen elf und 13 Prozent registriert worden.

Gefragte Anlagen

In München und Berlin sei das Niveau um neun Prozent geklettert, in Leipzig, Köln und Hamburg um sechs bis sieben Prozent. „Ein Ende des deutlichen Aufwärtstrends ist derzeit noch nicht erkennbar, wenn auch die Wachstumsraten nicht mehr an die Werte der Jahre 2012 und 2013 heranreichen“, sagt Sebastian Grimm, Team Leader Residential Valuation Advisory bei JLL. Demnach lag der Durchschnitt der Angebotskaufpreise für Eigentumswohnungen in München im ersten Halbjahr 2015 bei 5.770 Euro pro Quadratmeter.

In Berlin kletterte das Preisniveau auf 3.020 Euro, in Hamburg auf 3.790 Euro. In Frankfurt wurde ein Schnitt von 3.990 Euro erreicht, in Stuttgart 3.340 Euro. Auch deutsche und internationale Investoren engagieren sich verstärkt am deutschen Wohnimmobilienmarkt. Nach Angaben des Immobilienberaters CBRE investierten sie von Januar bis Ende September 18,2 Milliarden Euro in Wohnpakete und Wohnanlagen mit mehr als 50 Einheiten.

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Somit herrscht eine hohe Nachfrage durch Privatkäufer und Investoren, der in den prosperierenden Regionen ein zu geringes Angebot gegenübersteht. „Der deutsche Wohnungsmarkt wird vor allem in den großen Ballungszentren auch in 2016 von einer kräftigen Nachfrage bei gleichzeitig nur verzögert und viel zu wenig wachsender Neubauaktivität geprägt sein. Dies bedeutet, dass die Wohnungspreise weiter spürbar zulegen werden“, sagt Dr. Stefan Mitropoulos, Leiter Konjunktur und Regionalanalysen der Landesbank Hessen Thüringen, Frankfurt. Er geht davon aus, dass unter anderem Themen wie Fördermaßnahmen und eine Wiederbelebung des sozialen Wohnungsbaus die politische Diskussion bestimmen werden.

Seite zwei: Flüchtlinge heben Raumbedarf

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