Ganz oben geht noch mehr: Der Markt für Wohnhochhäuser steht erst am Anfang

Die Nachfrage wird vor allem durch die junge, erfolgreiche Generation getrieben, die am Puls der Zeit in der Innenstadt leben will, zugleich aber das Bedürfnis hat, sich dem Trubel jederzeit entziehen zu können. Eine zweite Zielgruppe sind ältere Menschen, die die kurzen Wege und die gute Infrastruktur in der Stadt schätzen und über ihr Erwerbsleben hinweg genug Kapital gesammelt haben, um sich nun Hochhauswohnungen in Citylagen leisten zu können.

Hohe Ansprüche der Käufer

Die neuen Käufergruppen haben andere Ansprüche an das Wohnen als frühere Hochhausbewohner – Ansprüche, die den Entwicklern der modernen Wohnhochhäuser entgegenkommen, da die Miet- und Kaufpreise gerade im Premiumsegment deutlich höhere Renditen als im unteren Marktsegment zulassen. Die Nachfrage nach Hochhaus-Wohnungen wächst.

Freilich, ganz so hoch wie in New York baut man in Deutschland nicht, und es entsteht auch kein neues Dubai an der Spree – bis zum Jahr 2018 sollen in ganz Deutschland lediglich 79 Wohntürme entstehen, 19 davon in der Hauptstadt. Angesichts des Interesses ausländischer Käufer, die vom dynamischen deutschen Immobilienmarkt ebenso profitieren wollen wie von der Rechtssicherheit, die den Ruf Deutschlands weltweit prägt, ist klar, wohin der Trend geht.

Abstrahlungseffekte wirken auf den ganzen Markt

Der Hochhausboom hat bereits jetzt Auswirkungen auf den gesamten Wohnungsmarkt. Inzwischen gibt es Angebote für unterschiedliche Käufergruppen – Mikroapartments für Berufseinsteiger und Wochenendpendler, barrierefreie Wohnungen für Ältere oder Familien mit Kinderwägen, großzügige Lofts für die wohlhabende Kundschaft. Der Markt wird zusehends segmentiert und professionalisiert. Umso wichtiger ist es für Investoren, den Mikromarkt in der Umgebung ihrer Anlageobjekte im Auge zu behalten, um Trends nicht zu verpassen. Leuchtturmprojekte wie der Frankfurter Henninger Turm können wiederum die gesamte Mikrolage aufwerten und so den Markt mitziehen.

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Insgesamt ist eine anhaltend positive Entwicklung in diesem Marktsegment zu erwarten – der anziehende Neubau in allen Preissegmenten hinkt noch immer mit circa 100.000 Wohneinheiten dem Bedarf hinterher. Das unterscheidet den deutschen Wohnungsmarkt deutlich von vielen internationalen Märkten, wo zahlreiche Wohnungen von Investoren als Sparbuchersatz gekauft werden und größtenteils leer stehen. Im Gegensatz dazu werden hierzulande die Wohnungen, die gebaut werden, auch dringend gebraucht und genutzt.

Konstantin Lüttger ist Senior Director und Head of Residential Investment bei CBRE

Foto: CBRE

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