Gewinnsprung bei Deutsche Wohnen

Die Deutsche Wohnen konnte ihr operatives Ergebnis in den ersten neun Monaten um 23 Prozent steigen.Hauptursachen waren die Neubewertung des Immobilienbestands und höhere Mieteinnahmen.

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Hauptniederlassung der Deutsche Wohnen in Berlin.

Die Deutsche Wohnen AG hat dank höherer Mieteinnahmen und weiterer Einsparungen in den ersten neun Monaten deutlich mehr verdient. Das operative Ergebnis – gemessen an der für die Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operations I (FFO I) – erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 32 Prozent auf 301,4 Millionen Euro, wie das im MDax gelistete Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Steigende Mieten, sinkende Leerstände

Damit könne die Dividende auf rund 73 Cent je Aktie steigen. Dies wären rund 35 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Aktie legte kurz nach Handelsstart kräftig um mehr als vier Prozent zu.

Für das laufende Jahr peilt Deutsche Wohnen ein FFO I von mindestens 380 Millionen Euro an. Das Immobilienunternehmen hatte das Ziel erst im Sommer angehoben. Die Vertragsmieten stiegen in den ersten neun Monaten um gut 11 Prozent auf 526 Millionen Euro.

Der Leerstand in den Kern- und Wachstumsregionen verringerte sich auf 1,5 Prozent, nach 1,7 Prozent im Vorjahr. Deutsche Wohnen besitzt gut 158.000 Wohnungen und 2.200 Gewerbeeinheiten wie etwa kleinere Läden. Die Immobilien befinden sich überwiegend in Berlin, Frankfurt und Mainz.

Mehr Ausgaben für Modernisierungen

Deutsche Wohnen steckt wie auch andere Immobilienkonzerne mehr Geld in die Modernisierung. Die Ausgaben hierfür betrugen fast 84 Millionen Euro – das waren gut 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit sanierten Wohnungen können Vermieter in der Regel auch die Mieten anheben.

Der Konzerngewinn legte in den ersten neun Monaten auf 638,4 Millionen Euro zu, nach 521,7 Millionen Euro im Vorjahr. Hauptursache war den Angaben zufolge eine Neubewertung des Immobilienbestands vor allem in Berlin.

Deutsche Wohnen profitiert von Boom Berlins

Die Gesellschaft hob den Wert ihres Portfolios für das Gesamtjahr daher um weitere 1,5 Milliarden Euro an. Der Wert der gesamten Immobilien läge dann bei mindestens 15 Milliarden Euro.

Um den Immobilienwert weiter zu erhöhen, will die Deutsche Wohnen deutlich mehr in bestehende Wohnungen investieren. Zudem soll auf bereits vorhandenen Grundstücken neuer Wohnraum geschaffen werden.

„Berlin steht am Anfang einer glänzenden Entwicklung hin zu einer internationalen Metropole“, sagte Unternehmenschef Michael Zahn. Deshalb werde der Immobilienkonzern deutlich mehr in sein Portfolio, vor allem in Berlin, investieren.

Demografische Entwicklung im Blick

Anders als der Konkurrent Vonovia baut die Deutsche Wohnen zudem auf die wachsende Zahl von Pflegebedürftigen in Deutschland. Erst jüngst hatte die im MDax notierte Gesellschaft den Kauf von 28 Pflegeheimen in Deutschland bekanntgegeben, die zusammen Platz für über 4100 Menschen bieten. Die Deutsche Wohnen erwartet, dass sie die Pflegeheime im vierten Quartal als Eigentümer übernehmen kann. (dpa-AFX)

Foto: Deutsche Wohnen

 

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