Wohnhochhäuser – ein Trend in deutschen Metropolen?

Einige der neuen Wohntürme sehen eine gemischte Nutzung vor: Weiter oben wohnt man je nach Lage, Größe und Ausstattung auf verschiedenen Preisniveaus bis hin zum Penthouse mit spektakulärer Aussicht, im Erdgeschoss finden Ladenzonen und andere öffentliche Angebote Platz – beispielsweise Fitness-Studio, Friseur oder Arztpraxis.

Sie tragen zur Belebung des Areals bei. Gegebenenfalls verfügt das Anwesen über einen Concierge-, Reinigungs- oder Parkservice, den der Bewohner dann anteilig mitzuzahlen hat.

Interessenten für Wohntürme kommen nicht nur aus Deutschland. Das günstige Jobumfeld hierzulande erzeugt einen Nachfrageschub über die Grenzen hinweg. Hochqualifizierte Arbeitnehmer aus dem Ausland mit gut dotierten Verträgen suchen ebenso wie viele ihrer heimischen Kollegen hochwertigen Wohnraum mit kurzen Wegen ins Büro. Der Brexit könnte zukünftig die Nachfrage noch stärken. Auch Investoren zeigen Interesse.

10.000 Wohnungen in Wohntürmen geplant

Allein in Frankfurt am Main sind 16 Wohntürme in Planung oder im Bau, in Berlin sogar 19. In den nächsten Jahren sollen laut der Bulwiengesa-Studie in Deutschland knapp 10.000 Wohnungen in 79 Wohnhochhäusern entstehen.

Eine alleinige Antwort auf die Wohnungsknappheit sind Wohntürme allerdings nicht. Sie sind eher als Nischenprodukt zu betrachten. Ob das breite Angebot auf ausreichende Nachfrage trifft, bleibt abzuwarten.

Autor Daniel Ritter ist Geschäftsführender Gesellschafter der von Poll Immobilien GmbH.

Foto: von Poll Immobilien

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