Wohnungspolitik: Pragmatische Lösungen notwendig

Ein weiteres, zentrales Thema des Papiers zum Wohnen stellt laut Gedaschko auch die mögliche Senkung von Baukosten dar: „Hier hat das Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen in der letzten Legislaturperiode umfassende Ergebnisse veröffentlicht, die dringend umgesetzt werden sollten.“

So müssten beispielsweise über 20.000 Bauvorschriften und Anforderungen konsequent auf den Prüfstand gestellt, die serielle und standardisierte Bauweise gefördert und eine bundesweit gültige Zulassung für diese Gebäude geschaffen werden.

Nicht auf ineffektive Instrumente verlassen

Gedaschko warnt jedoch auch vor sogenannten “Placebo-Instrumenten”, also scheinbar wirksamen, jedoch letztendlich ineffektiven Lösungen für den Wohnungsmarkt, wie beispielsweise Mietpreisbremse und Wohnungsgemeinnützigkeit.

“Dass eine Mietpreisbremse das völlig falsche Mittel ist, um die Probleme am Wohnungsmarkt zu bewältigen, haben die letzten Jahre klar gezeigt”, sagt er dazu und bezeichnet eine erneute Beschäftigung mit diesem Thema als politischen Rückschritt.

Auch eine Rückkehr zu einem rigiden System der Wohnungsgemeinnützigkeit sei ein unnötiger Rückschritt der den deutschen Immobilienmarkt Stabilität kosten würde.

Neue Wege für Wohnungsbindungen

Statt diesem Instrument Effekte zuzusprechen die es nicht liefern könne, solle die Politik andere Wege zur Sicherung von Wohnungsbindungen unterstützen.

So seien Verträge zur Wohnungsbindung bei vergünstigt abgegebenen Grundstücken oder Kooperationsvereinbarungen mit den Wohnungseigentümern schon heute bei vielen Wohnungsunternehmen üblich.

Die dringendsten Bedürfnisse des deutschen Wohnungsmarktes lassen sich laut Gedaschko in wenigen Punkten zusammenfassen: “Mehr und vor allem bezahlbare Grundstücke, weniger Normen und Regulierung, eine Abkehr von der Preisspirale bei der Grund- und Grunderwerbsteuer sowie auch nach 2019 eine finanzielle Mitzuständigkeit des Bundes für den sozialen Wohnungsbau.”

Darüber hinaus sei es notwendig über die Grenzen der Großstädte hinaus zu planen, da die Herausforderungen dort nicht zeitgerecht für die Wohnungssuchenden gelöst werden können. (bm)

Foto: Shutterstock

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