Ferienimmobilien: „Lage bleibt wichtigstes Entscheidungsmerkmal“

Nach welchen Kriterien wählen Interessenten ihre Ferienimmobilie aus? Als wichtigsten Aspekt nannten die Teilnehmer einer aktuellen Marktstudie, die ihre Immobilie zwischen 2015 und 2017 kauften, mit großem Abstand die Lage (87 Prozent).

Ferienhäuser im Ostsee-Resort Olpenitz des Bauträgers Helma, das an der Mündung der Schlei in die Ostsee liegt.

Auf dem zweiten Platz in der jährlich veröffentlichten Marktstudie „Private Ferienimmobilien“ des Ferienwohnungs-Vermittlers Fewo-direkt folgt der Kaufpreis (61 Prozent). Dahinter reihen sich das Vermietungspotenzial (50 Prozent) und der Gebäudezustand (44 Prozent) ein. Erst auf Rang fünf liegt das Land beziehungsweise die Region.

„Die Lage bleibt das wichtigste Entscheidungsmerkmal für einen Kauf. Wir sehen jedoch, dass gerade das Vermietungs- als auch das Wiederverkaufspotenzial immer wichtiger für die Käufer von Ferienimmobilien geworden sind, insbesondere wenn sie den Erwerb innerhalb der vergangenen drei Jahre tätigten“, betont Aye Helsig, Regional Director Central Europe bei Home Away Fewo-direkt.

„Die Relevanz des Vermietungspotenzials verdoppelte sich zwischen 2009 (22 Prozent) und 2015 (50 Prozent). Auch das Kriterium Wiederverkaufspotenzial stieg um zwölf Prozentpunkte in demselben Erwerbszeitraum auf der Wichtigkeitsskala.“

Erreichbarkeit spielt große Rolle

In 2010 sei noch maßgeblich auf die konkrete Region, in der die Ferienimmobilie liege sowie auf die Grundstücksgröße geachtet worden.

Kai Enders, Vorstandsmitglied der Engel & Völkers AG, Hamburg (E&V), nennt einen weiteren wichtigen Aspekt: „Bei der Auswahl spielt es für die meisten Käufer eine große Rolle, dass ihre Ferienimmobilie von ihrem Wohnort aus gut erreichbar ist, sodass sich etwa auch eine Anreise für ein Wochenende lohnt.“

Entsprechend sei zu beobachten, dass beispielsweise Käufer aus Bayern und Baden-Württemberg bevorzugt Immobilien im Süden Deutschlands erwerben, während sich Erwerber aus dem Norden Deutschlands bis hin nach Nordrhein-Westfalen eher für Objekte an Nord- und Ostsee entscheiden.

Preisniveau an Vermietbarkeit anpassen

Dabei gebe es am selben Standort große Unterschiede in der Vermietbarkeit der Immobilien. Abgesehen von der Ausstattung spiele die Mikrolage eine wesentliche Rolle. „Am besten lassen sich Objekte der sogenannten ‚ersten Reihe‘ in bester Lage mit Wasserblick vermieten“, erläutert Enders.

Sie könnten über das Jahr die höchste Auslastung erzielen. „Auch in der ‚zweiten Reihe‘ ist die Auslastung noch gut, aber bereits geringer. Objekte, die nicht in diese Kategorien fallen, sind zwar in der Regel deutlich günstiger zu erwerben, stehen aber als Erstes in der Nebensaison leer.“

Immobilienkäufer sollten dies bedenken, bevor sie sich für ein vermeintlich günstiges Objekt entscheiden. In jedem Fall sollte das Preisniveau in Relation zu der realistischerweise erzielbaren Vermietungsdauer gesetzt werden.

Seite zwei: Auswahl der Mikrolage

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