Europawahl: So teuer leben die Wähler in Berlin

In den drei Berliner Ost-Bezirken Hohenschönhausen mit 3.128 €/m2, Marzahn mit 2.920 €/m2 und Hellersdorf mit 2.906 €/m2 ist der Quadratmeterpreis für Wohnimmobilien am günstigsten. Interessant dabei ist, dass in allen drei Bezirken Die Linke stärkste Partei im Amt ist. Anders sieht es in Prenzlauer Berg aus, hier bezahlen Kaufinteressenten aktuell 5.339 €/m2.

Aber auch hier regiert ein Bezirksbürgermeister von Die Linke. Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise stiegen binnen eines Jahres um satte 7,2 Prozent. „Prenzlauer Berg ist schon lange eine der bevorzugten Wohngegenden Berlins. Im Zentrum der Stadt gelegen, bietet der Bezirk eine großartige Atmosphäre, die nicht nur Familien begeistert. Das schlägt sich auch auf die Immobilienpreise nieder“, sagt der Immobilienexperte von McMakler.

Pankow, Lichtenberg und Weißensee besitzt stark ansteigende Preise

Auch in Pankow mit 4.496 €/m2, Lichtenberg mit 3.940 €/m2 und Weißensee mit 3.830 €/m2 klettern die Immobilienpreise in die Höhe. Eine derartige Preisentwicklung in links-regierten Bezirken fällt ins Auge, setzt sich Die Linke doch verstärkt für bezahlbaren Wohnraum ein. „Aufgrund der Preisentwicklung in Prenzlauer Berg weichen Kaufinteressenten seit längerem vermehrt nach Pankow aus. Doch auch dort erreichen die Preise mittlerweile ein hohes Niveau und wir beobachten eine zweite Welle Richtung Weißensee“, erklärt Lukas Pieczonka von McMakler.

Im Mittelfeld des Preisrankings befinden sich vor allem christdemokratisch- geführte Bezirke wie Zehlendorf, Steglitz, Tempelhof und Treptow. Das heißt, hier wohnen Wähler, die mehrheitlich zur älteren Generation gehören und über ein höheres Einkommen verfügen als Wähler anderer Parteien. Das passt zum gutbürgerlichen Bezirk Steglitz, wo Käufer aktuell 4.239 €/m2 zahlen.

Damit sind Immobilien in Steglitz jedoch über 2.300 €/m2 günstiger als in Mitte. Auch Tempelhof und Treptow wählt vorrangig CDU. Hier liegen die Quadratmeterpreise bei 3.970 Euro beziehungsweise bei 3.944 Euro. Die Immobilienpreise dieser drei Bezirke sind im Vergleich zum Vorjahresquartal um lediglich 0,7 bis 2,7 Prozent gestiegen. Anders sieht das in Zehlendorf und Reinickendorf aus. Zwar sind die Durchschnittspreise in Reinickendorf mit 3.219 €/m2 wesentlich günstiger, doch im Vergleich zum Vorjahresquartal sind die Immobilienpreise um 5,8 Prozent gestiegen.

Zehlendorf landet auf Platz zwei der höchsten Preisanstieg

Zehlendorf mit seinem repräsentativen Wohnungsbau toppt diesen Preisanstieg mit 9,3 Prozent auf 4.735 €/m2, womit der Bezirk auf Platz zwei der höchsten Preisanstiege landet. „Die Nachfrage nach Wohneigentum in Zehlendorf wächst und das macht sich auch bei den Preisen bemerkbar. Immer mehr Menschen schätzen Zehlendorf für seine Lage. Vor allem diejenigen, die eine ausgewogene Balance zwischen Großstadttrubel und Naturidyll suchen. Die Zehlendorfer sind schnell in der Stadt, aber auch schnell bei einem der vielen Seen in Brandenburg vor den Toren Berlins“, sagt Lukas Pieczonka.

Ebenso wie sich die SPD-Wählerschaft durch sämtliche Bevölkerungsschichten zieht, offenbart ein Blick auf die SPD-geführten Bezirke eine heterogene Verteilung im Immobilienpreis-Ranking. Von teuer bis günstig – wer eine Immobilie in einem SPD-regierten Bezirk suchen sollte, hätte die Wahl. Gehobene Preise finden Kaufinteressenten in Wilmersdorf mit 5.404 €/m2 und Charlottenburg mit 5.394 €/m2. Die Bezirke belegen damit Platz vier und fünf der Preistabelle.

Beachtlich ist auch die Preisentwicklung in Charlottenburg. Dort kletterten die durchschnittlichen Immobilienpreise im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9,5 Prozent, der somit höchste Preisanstieg im Ranking. Schöneberg mit 4.867 €/m2 und Neukölln mit 4.458 €/m2, beide mit einem SPD-Bürgermeister im Amt, befinden sich im Preismittelfeld auf Platz sieben und elf. Günstiger ist es dagegen in Köpenick mit 3.410 €/m2, dicht gefolgt von Spandau mit 3.339 €/m2. Auch hier stimmen die meisten Wähler für die SPD. Aber auch hier stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahresquartal um über fünf Prozent.

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