Münster: Wohnraum dringend benötigt

Trotzdem wird die Verfügbarkeit von Wohnungen für Haushalte, die sich nicht selbst am Markt versorgen können, angesichts des vorhandenen Wohnungsdefizits und der Einkommensstagnation bei einem Teil der Haushalte auch in der an sich recht wohlhabenden Region ein wichtiges Thema bleiben“, unterstreicht Pestel-Mann Günther.

Preisentwicklung: Spürbare Zuwächse in allen Regionen des Münsterlandes

Das belegt die Pestel-Studie eindeutig: Die Preise für Bauland, Wohngebäude und Wohnungsmieten sind seit 2011 im Münsterland auf breiter Front gestiegen, wenn auch moderater als in den größten Städten Deutschlands. Allerdings verraten die Durchschnittswerte naturgemäß nicht, wie sich die 67 untersuchten Städte und Kommunen im Einzelnen entwickelt haben.

Bemerkenswert ist, dass die Zuwachsraten sowohl bei den Grundstücken als auch den Mieten überwiegend im zweistelligen Prozentbereich lagen. Preisrückgänge – wie vielen ländlichen Regionen in der aktuellen Diskussion häufig unterstellt – gab es bi s auf eine Ausnahme gar nicht.

Bauland: Hohe Nachfrage lässt Bodenpreise steigen

Führend beim Preisniveau für Grundstücke und Wohnraum ist – wenig überraschend – die 313.000-Einwohner-Stadt Münster. Allein die Bodenpreise sind in der westfälischen Radlerhochburg zwischen 2011 und 2017 von 290 Euro pro Quadratmeter auf 450 Euro angestiegen, was einem Zuwachs von 55,2 Prozent entspricht. Aber auch die anderen Münsterlandregionen entwickelten sich dynamisch.

In mehr als der Hälfte der untersuchten Kommunen (36 von 67) erhöhten sich die Bodenpreise sogar im zweistelligen Prozentbereich. In der Stadt Warendorf (Kreis Warendorf) lag das Plus bei 52,2 Prozent (von 138 auf 210 Euro pro Quadratmeter), in Ochtrup (Kreis Steinfurt) bei 35,3 Prozent (85 auf 115 Euro), in Telgte (Kreis Warendorf) bei 38,7 Prozent (von 173 auf 240 Euro) in der Stadt Coesfeld (Kreis Coesfeld) bei 26,7 Prozent (150 auf 190 Euro) und in Stadtlohn(Kreis Borken) bei 21,7 Prozent (115 auf 140 Euro).

Das günstigste Bauland gab es 2017 in Hörstel (Kreis Steinfurt), wo ein Quadratmeter Bauland Ende 2017 für 55 Euro zu bekommen war.

„Gerade Einfamilienhausgrundstücke sind ein qualitativer Standortfaktor für die Personalrekrutierung der lokalen Wirtschaft. Aufgrund des knappen Angebotes rennen die Preise den Einkommen davon, wenn überhaupt etwas zu bekommen ist „, sagt Uwe Schramm.

Münsterland-Mieter müssen tiefer in die Tasche greifen

Auch bei den Mieten dominieren Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich (in 57 von 67 Teilmärkten). Kostspieligste Mieterstadt der Region ist und bleibt Münster, wobei die Haushalte im Untersuchungszeitraum einen kräftigen Preisanstieg hinnehmen mussten:

Die Quadratmeterpreise für Wohnungen erhöhten sich zwischen 2011 und 2017 um 17,3 Prozent, und zwar von 7,84 Euro pro Quadratmeter im Monat kalt auf 9,20 Euro. Die höchsten prozentualen Preissteigerungen mussten jedoch auch die Mieterhaushalte in Beelen im Kreis Warendorf (Plus 26,6 Prozent von 4,55 auf 5,76 Euro pro Quadratmeter), Schöppingen im Kreis Borken (Plus 26,5 Prozent von 4,75 Euro auf 6,01 Euro), Lotte im Kreis Steinfurt (Plus 25,6 Prozent von 5,07 Euro auf 6,37 Euro) und Billerbeck im Kreis Coesfeld (Plus 20,5 Prozent von 5,32 Euro auf 6,41 Euro) hinnehmen.

Seite 4: Private Investoren sind gern gesehen

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