„Wohnungsnot gibt es nicht!“

Bei den BBU-Mitgliedsunternehmen betrug der Leerstand 2018 rund 1,7Prozent oder ca.12.000 Wohnungen. Der Anstieg der Mieten und der Rückgang der Leerstände in den Städten ist durch eine Reihe fundamentaler Trends erklärbar, wobei insgesamt die Nachfrage deutlich stärker als das Angebot gewachsen ist. Faktoren sind zum einen die Einkommensentwicklung, da seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts die Einkommen deutlich angestiegen sind und so die Nachfrage nach Wohnungen verstärkt hat. Demografisch ist dies zum anderen bedingt durch das Bevölkerungswachstum und die Wanderungen: sowohl die Binnenmigration in Deutschland als auch die Zuwanderungen.

Dabei zieht es viele der Zugewanderten in die Großstädte. Hinzu kommt eine Verkleinerung der Haushaltsgröße, die insgesamt die Anzahl der Haushalte hat wachsen lassen. Gleichzeitig erfolgten zu wenig Fertigstellungen; das Angebot wuchs nicht im erforderlichen Ausmaß. Das zeigt das Beispiel Berlin. Dort wurden seit 2005 nur knapp 90.000 Wohnungen fertig gestellt, während gleichzeitig die Zahl der Haushalte um ca. 105.000 zunahm. Entsprechend stieg die Nachfrage stärker als das Angebot, was die Mietentwicklung erklärt.

Die Entwicklung der Mieten und der Leerstände in den großen Städten zeigt, dass es eine Wohnungsknappheit gibt, jedoch ist die Klage über „explodierende Mieten“ und „Wohnungsnot“ fehl am Platz. Mietsteigerungen, die sich im Rahmen von ungefähr5 Prozentbewegen, sind kein Indiz für eine Wohnungsnot, wohl aber für eine Knappheit von Wohnungen in den Städten.

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