Pioneer Investments: Vertrauensverlust bei Euro und Pfund

Investoren bevorzugen zurzeit skandinavische und asiatische Währungen. So die Analyse der Fondsgesellschaft Pioneer Investments. Während Euro und Pfund unter Druck sind, wird der US-Dollar demnach stabil bleiben.

euros - shutterstock_9356269Währungsinvestoren fahren laut Pioneer wegen der Finanz- und Wirtschaftsprobleme massiv ihr Euro- und Pfund-Engagement zurück. Der Auslöser sei ein Vertrauensverlust der Marktteilnehmer aus Übersee. “Das ist immer Gift für die Märkte“, sagt Andreas König, Fondsmanager des Pioneer Funds – Total Return Currencies bei der Unicredit-Tochter mit Deutschlandsitz in München.

Der Euro halte sich dafür noch gut: Seit Januar 2010 habe die europäische Währung nur fünf Prozent verloren und kostet damit weiterhin etwa 1,37 US-Dollar. „Das ist nichts Außergewöhnliches. Der Euro kann zwar eine weitere Kursschwäche erleiden, kollabieren wird er aber nicht.“

Fondsmanager König sieht indes auch Chancen: „Die Probleme, die Europa derzeit mit seiner Währung hat, sind nicht unlösbar und der Währungsdruck kann sogar Impulsgeber für nötige Reformen sein.“ Zu den Gewinnern zählen momentan die Norwegische und die Schwedische Krone, der Kanadische Dollar und der Schweizer Franken. „Marktteilnehmer bevorzugen derzeit solide Länder mit Schulden- und Haushaltsdisziplin“, so König.

US-Dollar auf der sicheren Seite

Außerdem sollen laut König vor allem Währungen asiatischer Länder profitieren, die sich im wirtschaftlichen Aufschwung befinden, allen voran China. „Neben dem Malaysischen Ringgit, dem Südkoreanischer Won, dem Neuen Taiwan-Dollar, der Indischen Rupie stärkt die Euroschwäche aber beispielsweise auch den Australischen Dollar.“

Dass der US-Dollar wegen der hohen Schulden Amerikas ebenfalls wieder unter Druck geraten könnte, erwartet König nicht: „Derzeit befindet sich der US-Dollar in einem sogenannten Sweet Spot, also einer Situation, in der er bei guten wie schlechten Nachrichten profitiert.“ Das heißt: Erwarten die Marktteilnehmer schlechte Wirtschaftszahlen, werden sie risikoscheuer und verkaufen risikobehaftete Assets, was die Dollar-Nachfrage steigert. Rechnen sie aber mit guten Wirtschaftsnachrichten, geht der Markt von schnellen Zinserhöhungen in den USA aus, was ebenfalls den Dollar stützt.

„Außerdem spricht für den Dollar – anders als beim Euro – der einheitliche Wirtschaftsraum mit einer einheitlichen Politik. Die fehlende politische Union belastet den Euro zusätzlich“, so König. Unterm Strich verspreche das Finanzjahr 2010 erhebliche Schwankungen an den FX-Märkten mit Investmentchancen für Währungen beziehungsweise Währungsfonds. (mr)

Foto: Shutterstock

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