Wasserfonds: Das Richtige gegen Renditedurst?

Der größte Fonds gehört zum Schweizer Anbieter Pictet. Deren Water Fund ist mit einem Jahrzehnt auf der Uhr auch der Methusalem unter den Angeboten. Das Volumen ist auf beachtliche 2,5 Milliarden Euro angewachsen. Das hat Folgen für das Anlageuniversum: Die etwa 750 Unternehmen auf der Watchlist von Hans Peter Portner, Leiter Sektor- und Themenfonds bei den Eidgenossen, haben eine mittlere Marktkapitalisierung von mehr als einer Milliarde Euro. Portner verfolgt wie die Wettbewerber einen sogenannten Best-in-class-Ansatz, allerdings weiter gefasst: So können bei Pictet auch Industriekonzerne wie Siemens und General Electric ins Portfolio mit 60 bis 80 Titeln gelangen. Obwohl ein großer Fonds sich nicht auf kleine Wachstumsraketen konzentrieren kann, hat auch er den Weltaktienindex MSCI World seit Auflage um Längen geschlagen: 46,7 Prozent Plus des Fonds stehen 30 Prozent Verlust der Benchmark gegenüber.

Aussichtsreiche Investments

Bei dem Geschäftsfeld Energie scheiden sich die Geister. Die Deutsche Bank sieht „Wasserkraft als Gewinner in Europa“ – wegen der Verteuerung fossiler Energieträger sowie der erheblichen Wachstumschancen: „Europaweit liegen noch fast zwei Fünftel des Potenzials brach, obwohl Wasserkraft weltweit und auch in Europa die dominierende erneuerbare Stromquelle ist.“ Andere Studien klingen diesbezüglich weit nüchterner und prognostizieren für die nächsten zehn Jahre lediglich eine Steigerung von insgesamt rund drei Prozent. Alternativen wie Solar oder Windkraft wachsen voraussichtlich zehnmal schneller. „Gegenüber den anderen Erneuerbaren punktet Wasserkraft mit hohen Wirkungsgraden und mehr Flexibilität“, begründen die Deutsche-Bank-Researcher ihre Annahmen.

In jedem Fall avanciert Wasser zu einem bedeutenden Investmentthema. Wie die Milliardenzuflüsse der letzten Jahre zeigen, haben Anleger den Geldhahn längst aufgedreht. Dabei stehen sowohl Firmen in der ersten Reihe, die in den Emerging Markets neue Wasserquellen erschließen, aber auch Unternehmen, die in der alten Wirtschaftswelt marode Leitungen wieder in Stand setzen und staatliche Versorgungsaufgaben übernehmen. Investoren sollten vom Wachstum dieser Unternehmen profitieren können. In der Vergangenheit ist es den Fondsmanagern gelungen, den globalen Aktienmarkt zu schlagen. Das heftige Auf und Ab der Kurse kann indes leicht seekrank machen. Das prognostizierte Wachstum des Wassermarktes ist aber so immens, dass selbst breit diversifizierte Portfolios aussichtsreich bleiben.  (mr)

Fotos: Shutterstock

Grafik: Cash., OECD

1 2 3 4 5Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
1 Kommentar
Inline Feedbacks
View all comments