QE-Stopp bremst Wachstum

Sobald die Notenbanken damit beginnen, vom sogenannten Quantitative Easing (QE) abzukehren und weniger Geld zu drucken, wird sich dies auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Das sagen die Experten von Axa Investment Managers.

„QE ist ein Experiment und wie bei genetisch veränderten Lebensmitteln sind die langfristigen Folgen weitgehend unbekannt. Auch die Abkehr von dem QE ist ein Experiment“, erklärt Chris Iggo, CIO Fixed Income bei der französsichen Fondsgesellschaft. „Man könnte argumentieren, dass das QE weltweit Erleichterung bei den Finanzbedingungen geschaffen und die Risikoprämien gesenkt hat. Möglicherweise hat es sogar zur Solvenz in einigen Wirtschaftsbereichen beigetragen. Sofern ein Ende des QE wiederum zu gespannteren Finanzbedingungen und höheren Risikoprämien führt, dann könnte das zum Teil auch die wirtschaftliche Tätigkeit in Mitleidenschaft ziehen.“

US-Erholung in Gefahr

Ein dauerhafter Anstieg der Finanzierungskosten könnte die erneute Belebung am US-Wohnimmobilienmarkt sowie die Hypothekenkreditvergabe dämpfen, so der Rentenspezialist weiter. Auch die Refinanzierungskonditionen für Unternehmensanleihen wären weniger günstig. Die Folgen: „Für Schwellenländer mit prekärer Zahlungsbilanz wird es schwieriger sein, ausländisches Kapital anzuziehen, ohne dafür höhere Zinsen zahlen zu müssen. Im Ergebnis dürfte dies das Wachstum in diesen Volkswirtschaften zunehmend behindern. Die Fed wird ihre Entscheidung, wie schnell und aggressiv sie beim Exit aus dem QE vorgeht, davon abhängig machen, wie sich ihre Pläne global auf Finanzbedingungen, das Verhalten der Finanzmärkte und das Wirtschaftswachstum auswirken“, so Iggo. (mr)

Foto: Shutterstock

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