„Kurseinbrüche abfedern“

Wie schätzen Sie die Lage an den Aktien- und Anleihemärkten rund um den Globus ein? 

Fredericks: Die Bewertungen am Aktienmarkt sind deutlich gestiegen. Insofern ist es keine gute Zeit für Investoren, um gierig zu sein. Aber so lange die Geldpolitik global betrachtet locker und das weltweite Wachstum verhalten aber konstant bleiben, wie wir es in unserem Basisszenario annehmen, besteht für Aktien weiteres Aufwärtspotenzial. Daher ist es sinnvoll, auf der Suche nach regelmäßigen Erträgen einen Blick auf Aktien zu werfen. Wir halten im Fonds derzeit praktisch keine Staatsanleihen, denn deren derzeitige Chance-Risiko-Profile sind einfach nicht attraktiv. Einige Chancen bieten sich noch bei hoch verzinsten Unternehmensanleihen. Was China angeht, dürften die Entwicklungen der kommenden Monaten zu einem klareren Bild beitragen.

Welche Rolle spielen Emerging-Markets- und Rohstoffinvestments in Ihren Portfolios? 

Fredericks: Investitionen in Schwellenländer sind mit speziellen Chancen und Risiken verbunden: Zum Beispiel sind die Schwellenländer in Abschwungphasen historisch betrachtet anfälliger gewesen als die entwickelten Märkte. Zudem ist es schwieriger geworden, über die Schwellenländer allgemein zu sprechen, da jedes Land mehr als früher spezielle Chancen und Risiken birgt. Momentan beeilen wir uns nicht, was Investitionen in Schwellenländer angeht. Rohstoffe nutzen wir eher als Beimischung, da sie keine laufenden Erträge bieten.

Wann erwarten Sie steigende Leitzinsen in den USA, und welche Folgen werden diese haben?

Fredericks: Ein erster Zinsschritt bis Ende 2015 würde uns nicht überraschen. Mit dem Richtungswechsel in der US-Geldpolitik dürften am Kapitalmarkt Fundamentaldaten wie Produktivität oder Gewinnwachstum wieder an Bedeutung gewinnen.

Wie können Sie Fehler bei der Allokation des Fondsvermögens verhindern? 

Fredericks: Das Risikomanagement spielt bei unserem Fonds ebenso wie bei Blackrock insgesamt eine entscheidende Rolle. Es ist wichtig für uns, Preisobergrenzen im Kopf zu haben, so dass wir wissen, wann es Zeit für Gewinnmitnahmen ist. Dies kann vorübergehend zu höheren Cash-Beständen führen – so, wie es beispielsweise im Sommer 2014 der Fall war, als die Preise vieler Anleihen ihre Bewertungsobergrenzen übertroffen hatten.

Interview: Marc Radke

Foto: Shutterstock

 

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