DVFA: Kapitalrückflüsse aus Schwellenländern fundamental nicht nachvollziehbar

Aus Sicht der deutschen Investment Professionals ist die Massenflucht der Investoren aus den Emerging Markets der letzten Monate, allen voran aus China, aus wirtschaftlichen Überlegungen kaum zu rechtfertigen.

China-Flagge: Schwellenländer wie das Reich der Mitte hatten zuletzt mit einem massiven Vertrauensverlust der Anleger zu kämpfen.

Drei Viertel (77,5 Prozent) der deutschen Investment Professionals halten die massiven Mittelabflüsse aus den Emerging Markets nicht (30,8 Prozent) oder nur zum Teil (46,7 Prozent) für fundamental gerechtfertigt – so die Ergebnisse der aktuellen DVFA Freitagsfrage. Nur 22,4 Prozent der Befragten schätzen die Abflüsse als adäquat ein.

Keine Gefahr einer massiven Schulden-Krise

Dennoch rechnen fast zwei Drittel der Investment Professionals (63,6 Prozent) damit, dass die Mittelabflüsse aus den Emerging Markets zunächst weiter anhalten werden. Nur 37,4 Prozent gehen davon aus, dass sich die Stimmung am Markt zugunsten der Schwellenländer ändert. Die Gefahr einer breiten, massiven Schulden-Krise in den Schwellenländern hält die überwiegende Mehrheit (69,2 Prozent) für weniger realistisch. Als kaum realistisch stufen 10,3 Prozent eine solche Entwicklung ein. Nur 20,6 Prozent der Experten schätzen eine solche Verschärfung der Lage hingegen als sehr realistisch ein.

„Schwellenländer haben langfristig viel Potenzial“

„Die zeitliche Perspektive der Investoren spielt eine zentrale Rolle“, erläutert Ralf Frank, Generalsekretär der DVFA e.V. „Langfristig ist zahlreichen Schwellenländern, beispielsweise im Hinblick auf die Demographie, viel Potenzial zuzurechnen, kurz- und mittelfristig stehen viele vor großen internen und externen Herausforderungen“, so Frank. „Beachtenswert ist dabei, dass viele dieser Märkte stark von ausländischen Investoren abhängig und gleichzeitig weniger liquide sind, als viele entwickelte Märkte“, so Frank. (fm)

Foto: Shutterstock

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