Laransa: Vorwärts immer – rückwärts nimmer!

Auf die Realwirtschaft haben diese Schulden allerdings wenig Wirkung. Sie dienen mehr dazu, die Illusion der Bedienung der alten Schulden aufrecht zu erhalten und immer weniger dazu, neue Investitionsprogramme mit hoher Produktivität werden auf den Weg zu bringen. Dramatisches Beispiel ist Griechenland, welches aus unserer Sicht nicht ohne Schuldenschnitt aus dieser Negativspirale herauskommen kann. Die Stabilität des Systems hat seit der Finanzkrise 2008 deutlich abgenommen. Damit ein neuerlicher Kollaps vermieden wird, sind immer tiefere Zinsen notwendig. Da sich die EZB hartnäckig weigert, über die negativen Auswirkungen ihrer Politik öffentlich nachzudenken, wird sie ihren Kurs beibehalten und die Finanzmärkte weiter mit billigem Geld „mästen“.

Extremlösung wird immer wahrscheinlicher

Die Frage bleibt, ob die Abwärtsspirale von Überschuldung, Fehlinvestitionen und neuem billigen Geld tatsächlich überwunden werden kann oder ob nicht politische Spannungen vorher für ein unkontrolliertes Ende sorgen. Bereits jetzt bilden negative Wachstums- und Verteilungseffekte den Nährboden für Frustration wachsender Bevölkerungsschichten. Die Polarisierung der politischen Lager ist in vielen Ländern sichtbar, ob in Deutschland mit Pegida oder Frankreich mit Marine Le Pen. Je länger an der jetzigen EZB Politik festgehalten wird, desto mehr spricht für eine Extremlösung: Schuldenschnitte oder Hyperinflation.

Finanzkrise war kein Gewitter, das vorbeizieht

Anleger sollten sich darauf vorbereiten, dass es keine moderate Lösung geben wird. Die Finanzkrise war kein Ereignis, das wie ein Gewitter irgendwann vorbeizieht. Die Geldpolitik war lediglich in der Lage den Kollaps des Systems zu verhindern, ohne die Problematik der weltweiten Überschuldung auch nur ansatzweise zu lösen. Sicher ist, dass die aktuelle Geldpolitik nicht ewig fortgesetzt werden kann. Der Ausgang ist folglich völlig offen. In der aktuellen Situation ist eine einseitige Aufstellung des Portfolios gefährlicher denn je. Ein zeitgemäßes Portfolio muss die Risiken breit streuen: in globale Aktien, Anleihen, Immobilien, Liquidität, Rohstoffe und Gold.

Foto: Laransa

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