Sell in May and go away?

Überhaupt kann man im Mai nur dann Aktien verkaufen, wenn man welche zu verkaufen hat. Im Vergleich zur Neuen Markt-Zeit oder in der Ära der Immobilienblase sind Aktien aktuell bei deutschen Privatanlegern, aber auch bei deutschen Versicherungen und Pensionskassen offensichtlich so beliebt wie ein gemeinsamer Urlaub mit der Schwiegermama: Man hat sie kaum, obwohl wir weltweit die Industrie-Kronjuwelen schlechthin haben.

Kein Mai-Effekt für Aktien

Immerhin, die wenigen Deutschen, die Aktien haben, werden wohl kaum mit Zinsvermögen fremdgehen. Denn im Gegensatz zu 2000 und 2008 kommt dort keine Freude auf. Damals, als jeweils im Wonnemonat Mai der DAX so richtig einbrach, lag die Durchschnittsrendite deutscher Staatspapiere – also die Umlaufrendite – noch bei ca. fünf Prozent.

Damit konnte man in den folgenden kalten Aktien-Sommern gut überwintern. Heutzutage liegt sie bei fast null, Tendenz weiter fallend, selbst unter null. Wer hier noch investiert, muss nicht nur Humor haben, nein hier muss man Komödiant sein. Von uns deutschen Anlegern droht insgesamt also kein Mai-Effekt für Aktien.

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Wenn nicht wir, wer hat dann unsere Aktien? 60 Prozent der deutschen Aktien sind im Besitz insbesondere angelsächsischer Anleger. Eigentlich könnte man den Dax in Dax Jones umbenennen. Werden sie ab Mai verkaufen? Nein, denn sie wissen den Sexappeal unserer Industrieperlen zu schätzen, nicht zuletzt weil sie an die Weltkonjunktur glauben.

Seite drei: In punkto Aktienbewertungsfrage ist der Blick relativ

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