Asiatische Börsen: Guter Zeitpunkt zur Rückkehr

Dr. Ekkehard Wiek, Straits Invest Pte Ltd in Singapur, sieht eine deutliche Erholung in der Anlageregion Asien-Pazifik.

Sathorn Business Area in Bangkok
Sathorn Business Area in Bangkok

Der volatile Monat Oktober läuft, und an den internationalen Kapitalmärkten werden die Akteure angesichts der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen immer nervöser. Zudem beschäftigt die Investoren die wieder aufflackernde Bankenproblematik in Europa sowie die immer noch offene Frage, wann die US-Notenbank den geldpolitischen Kurs strafft. Die Anlageregionen in Asien, die sich zuletzt wieder deutlich erholt haben, gewinnen vor diesem Hintergrund zunehmend an Attraktivität.

Asiens Aktienmärkte haben sich in den vergangenen Jahren eher enttäuschend entwickelt. Die asiatischen Unternehmen hatten lange von einem Umfeld kräftigen Wachstums profitiert und die Kostenseite vernachlässigt, was sich angesichts der schwachen weltweiten Konjunktur insbesondere nach 2011 gerächt hat. Doch nun trägt der Konsolidierungskurs der asiatischen Unternehmen zunehmend Früchte. Vor allem die Löhne haben sich in den letzten Monaten moderater entwickelt, was sich positiv auf die Gewinnmargen auswirkt. Zudem profitieren viele Unternehmen von den niedrigeren Rohstoff- und Energiekosten. Auch wenn das Gewinnmomentum seit Frühjahr dieses Jahres wieder zugelegt hat, sind asiatische Aktien derzeit moderat bewertet. Mit einem KGV von 15,7 und einem KBV von 1,8 liegen sie innerhalb des Durchschnitts der letzten 20 Jahre.

Nachhaltige Wachstumstreiber in Asien

Neben der günstigen Bewertung sprechen noch weitere Faktoren für eine Investition in der Region Asien-Pazifik. Langfristige Wachstumstreiber sind vor allem die junge Bevölkerung, die vergleichsweise niedrige Verschuldung der Staaten und Unternehmen sowie der steigende Lebensstandard für breite Schichten der Bevölkerung. Nachhaltiges Potenzial haben vor diesem Hintergrund vor allem Aktien aus dem Versorgungs-, Ernährungs- und Gesundheitssektor, aber auch Titel aus der Tourismus- und Infrastrukturbranche.

Value schlägt Growth

Viele Anleger setzen in Asien auf Growth-Strategien. Dabei haben Substanzwerte, die eine niedrige Bewertung, ein solides Geschäftsmodell und eine attraktive Dividendenrendite aufweisen, in den letzten 20 Jahren eine deutlich höhere Rendite erzielt als die populären Growth-Titel. Von 1996 bis 2016 erzielten Value-Strategien gegenüber Growth-Strategien in der Region Asien-Pazifik eine Outperformance von 12,9 Prozent p.a. Noch deutlicher ist das Bild bei Betrachtung der Kursschwankungen: Aktien mit der geringsten Volatilität konnten von 1992 bis 2016 eine jährliche Rendite von 6,7 Prozent erzielen, Aktien mit der höchsten Volatilität wiesen dagegen ein Minus von 8,1 Prozent p.a. auf.

Fonds als geeignete Anlagevehikel

Für viele Anleger ist es schwierig, die fundamentalen und technischen Analysen durchzuführen, die erforderlich sind, um die renditestärksten Substanzwerte zu selektieren. Wer dennoch an dem Werthaltigkeitspotenzial Asiens partizipieren will, sollte daher einen Fonds wählen, der einen konsequenten Value-Ansatz verfolgt und dessen Management über langjährige Erfahrungen an den asiatischen Aktienmärkten verfügt.

Dr. Ekkehard Wieck ist geschäftsführender Partner der Straits Invest Pte Ltd in Singapur und managt den Asia Pacific Value Smart Select von Monega.

Foto: Monega

 

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