Langfristig erfolgreiche Dividendenstrategien müssen auch auf zyklische Werte setzen

Im jetzigen Marktumfeld sind insbesondere Dividendenstrategien (Income-Strategies), die robuste Erträge erzielen, gegenüber anderen risikoreicheren Strategien für Anleger sinnvoll. Es gibt weiterhin ausgewählte Chancen, Titel im europäischen Aktienbereich zu finden, die ausgewogene Erlöse erzielen. Gastkommenter von Scott Meech, UBP.

Dividenden werden bei Anlegern immer beliebter.

Diese Unternehmen weisen starke Bilanzen vor und generieren Barmittel – eine wichtige Erwägung für Anleger, die angehalten sind, gerade in unsicheren Märkten nicht nur auf die Kapitalwerterhöhung von Aktien zu achten.

Income-Strategien werden aufgrund der Beschaffenheit der Titel oft als defensiv wahrgenommen. Das ist nicht ganz richtig: Es gibt zyklische Werte, die attraktive Dividendenzahlungen bieten und eine wichtige Rolle in ausgewogenen Einkommens-Strategien spielen. Sie weisen gute Bilanzen vor, ebenso wie niedrige Produktionskosten und sind von daher weniger volatil als einige ihrer Wettbewerber. Hierzu gehören beispielsweise Intesa oder Mediaset Espana, die wieder angefangen haben, Dividenden zu zahlen. Derartige Unternehmen können in schwierigen Zeiten nicht nur überleben, sondern restrukturieren und ziehen potenziell Vorteile aus Wettbewerbern mit schwächeren Bilanzen. Unternehmen mit beständigen Einnahmen sind gerade in schwierigen Zeiten sehr attraktiv.

 Anleger müssen umdenken

Anleger und Fondsmanager befinden sich in einer schwierigeren Marktphase, was das Thema Dividenden betrifft: Es gab nur einen relativ sanften Rückgang von Zahlungen in den vergangenen Jahren, was wiederum zu einer gewissen Bequemlichkeit bei Anlegern führte, die finanziellen Voraussetzungen für Dividendenzahlungen in den Unternehmen zu prüfen. Der zunehmende Druck bezüglich globalen Marktwachstums, besonders in den Schwellenländern, wird jedoch für immer mehr Unternehmen zur Herausforderung, ihre Dividenden aus rückgestellten Barmitteln zu begleichen. Denn Dividendenzahlungen, die mit Schulden anstelle von erwirtschafteten Erträgen beglichen werden, sind nicht nachhaltig.

Europäische Unternehmen, im Gegensatz zu ihren Wettbewerbern in den USA, werden weiterhin unter Höchstwerten in Bezug auf ihre Profitabilität gehandelt. Bewertungen sind zurzeit nicht zu teuer. Europa befindet sich in einer anderen Phase seiner Geldpolitik, die sowohl zu den Vor- als auch Nachteilen einer schwachen Währung geführt hat. Dies, zusammen mit dem niedrigen Ölpreis, ist immer noch von Vorteil für europäische Exporteure und den europäischen Verbraucher. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Wirtschaft weiterhin ankurbeln, von daher ist es wahrscheinlich, dass der moderate Aufschwung auch im global verlangsamten Umfeld anhalten wird – gestützt durch den Verbraucher. In vielen Bereichen ist Europa besser als die anderen Weltregionen gerüstet, diese schwierige Phase zu überstehen.

Im Hinblick auf diese Entwicklungen hat das europäische Aktienteam von UBP Asset Management seine erfolgreiche Aktienfondsstrategie bereits seit drei Jahren im Hinblick auf den Konsumgüterbereich übergewichtet – insbesondere, was Medien und Automobiltitel betrifft. Diese Unternehmen haben robuste Dividenden ausgeschüttet und Barmittel generiert. Der Sektor Telekommunikation kann nach einer langen Zeit der Konsolidierung und Restrukturierung ebenfalls auf Unternehmen verweisen, die jetzt wieder stabile Erträge erwirtschaften und attraktive Dividenden zahlen. Hierzu zählen beispielsweise British Telecom (BT) und Orange. Ein weiteres Beispiel ist das portugiesische Postunternehmen CTT, das sein Angebot strategisch um Consumer-Banking erweitert hat und von der wirtschaftlichen Erholung im Land profitieren wird, die zu einem Anstieg von E-Kommerz Aktivitäten führt.

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Die Kernthemen des UBAM Euro Equity Income Fund, der mit der oben erwähnten Strategie geführt wird, sind und bleiben unverändert: Das ausgewogene Portfolio mit 30 bis 40 Titeln investiert in Unternehmen mit langfristigen Einkommensstrategien. Seit Auflegung im Jahr 2014 hat der Fonds 11,58 Prozent Rendite erwirtschaftet; seit Anfang 2016 liegt die Rendite bei 1,69 Prozent und somit vor seiner Benchmark, dem MSCI EMU NR (European Economic and Monetary Union).

Scott Meech ist Co-Leiter Europa Aktien bei UBP, Schweiz

Foto: Shutterstock

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