Stehen Lokalwährungsanleihen aus Emerging Markets vor einem Comeback?

Nachholpotenzial bei Anlegern

Zudem sehen wir erste Anzeichen dafür, dass Notenbanken – vor allem in lateinamerikanischen Ländern wie Kolumbien, Peru und Mexiko – eine umsichtige makroökonomische Politik betreiben und ihre Leitzinsen erhöhen, um einer zunehmenden Inflation infolge steigender Importpreise entgegenzuwirken – auch wenn dadurch das Wirtschaftswachstum gebremst wird. Und schließlich machen Umfragen unter Anlegern deutlich, dass diese in Lokalwährungsanleihen aus Schwellenländern nach jahrelanger unterdurchschnittlicher Performance und nach Mittelabflüssen unterinvestiert sind. Mittlerweile jedoch existieren erste Hinweise, dass inzwischen per Saldo wieder Geld in diese Anlageklasse fließt. Von einem technischen Standpunkt aus betrachtet, ist dies ermutigend.

Risiken sollten immer berücksichtigt werden

Trotz dieser positiven Signale, die allesamt für ein Investment in die Anlageklasse sprechen, sind wir uns der weiterhin bestehenden erheblichen Risiken bewusst. In erster Linie betrifft dies China: Die PBOC geht zwar effektiv mit den kurzfristigen Herausforderungen infolge der Wachstumsverlangsamung um. Die beiden großen Probleme – hohe Verschuldung der Unternehmen und anhaltende Überkapazitäten staatseigener Unternehmen – sind jedoch noch ungelöst, und durch die Kreditpolitik der Regierung nimmt die Verschuldung in der Wirtschaft weiter zu.

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Die Bewältigung dieser Probleme dürfte mit schmerzhaften strukturellen Veränderungen einhergehen. Eine weitere Risikoquelle ist die Anfälligkeit der Schwellenländer für externe Schocks. Dazu zählt insbesondere ein plötzlich erneut an Stärke gewinnender US-Dollar, falls die Fed früher als von den Märkten erwartet zu einer weiteren Zinserhöhung gezwungen wird. Kommer van Trigt ist Leiter des Global Fixed Income Macro Teams bei Robeco.

Foto: Robeco

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