Trumps Pläne für Aktien bestimmter Branchen förderlich

Für Anleger ist es nach Meinung von Angel Agudo, Fondsmanager des Fidelity America Fund, wichtig, den Blick weiter auf die Fundamentaldaten der Unternehmen zu richten und sich von dem Getöse und der Volatilität in Wahlkampfzeiten nicht beirren zu lassen: „Sicher wird Trumps Wahlsieg zunächst einmal größere Schwankungen an den Börsen auslösen, da die Märkte ja von einem Sieg Clintons ausgegangen waren. Bei Themen wie Staatsausgaben, Geldpolitik, Handel und Gesetzgebung erwarten die meisten Beobachter von Trump, dass er mit seinem Auftreten in bisher unbekannter Weise für Verunsicherung sorgen könnte. US-Staatsanleihen und Gold könnten infolgedessen kurzfristig von Geldströmen in „sichere Häfen“ profitieren, da vielen Anlegern nach dem Wahlsieg von Donald Trump nicht der Sinn nach Risiken stehen dürfte. Kurzfristig erwarte ich wegen der Fragezeichen, die über der künftigen Handelspolitik der USA schweben, auch stärkere Schwankungen des US-Dollars. Bei Aktien hätte – nach einer kurzen anfänglichen Phase der Volatilität – eine Senkung der Körperschaftssteuer (falls sie wie geplant umgesetzt wird) kurz- bis mittelfristig einen positiven Effekt. Bei den Branchen sollte der Gesundheitssektor durch die Wahlniederlage Clintons zunächst Auftrieb erhalten. Künftig wird es dann darauf ankommen, welche Pläne Trump für den „Affordable Care Act“ („Obamacare“) und die Arzneimittelpreise präsentiert. Auch der Finanzsektor könnte zu den Gewinnern zählen, sofern Trump sein Wahlversprechen hält und sich für weniger Regulierung stark macht.“

Richard Dunbar, Senior Investment Strategist bei Aberdeen Asset Management, kommentiert: „Die Märkte sind eingeknickt und das wird sich auch fortsetzen. Die meisten Investoren hatten einen Sieg Clintons einkalkuliert und sind jetzt dabei, sich zu neu zu kalibrieren – entlang ziemlich vorhersehbarer Muster. Es gibt eine natürliche Flucht hin zu Qualität, mit Anstiegen bei Assets wie dem Japanischen Yen und Gold. Währenddessen gibt es einen Ausverkauf bei Assets, die eng mit einigen von Trumps politischen Leitlinien wie der Anti-Globalisierung und dem Protektionismus zusammenhängen, mit dem mexikanischen Peso an der Spitze. Ein großer Teil dieses Ausverkaufs ist allerdings irrational. Jetzt ist es an der Zeit, einen kühlen Kopf zu bewahren. Die USA bleiben ein Land, von dem in den vergangenen 50 Jahren praktisch alle wichtigen Technologien hervorgebracht wurden; wo Regeln sakrosankt sind; mit einer relativ vorteilhaften Demografie; und einer sowohl breiten als auch tiefen Kapitalbasis. Nichts davon hat sich als Ergebnis der Ereignisse über Nacht geändert.“

Seite drei: Pragmatismus bei Anlageentscheidungen kann helfen

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