Bitcoin – ein Verhaltensökonom, der Schlechtes dabei dächte

Die Wissensillusion vielleicht? Das vermeintliche Verstehen von etwas, über das ich nur oberflächliche Ahnung habe? Wer versteht die „Ledger-Technologie“? Wer kann Angebot und Nachfrage – und damit die Knappheit – hinter den Krypto-Währungen erklären? Was bedeutet es, wenn zwei Drittel der Tagesproduktion in China fabriziert werden und ein Zwanzigstel alleine aus einer dortigen Serverfarm stammt, wie die NY Times berichtet? Was erdet den Preis einer Kryptowährung?

Nicht zu vergessen: Die „Ansteckung“, auch ein typisches Muster. Der eine steckt den anderen mit einer Idee an. Es bilden sich Herden. Was dann noch fehlt sind die „Gurus“ um den Herdentrieb zu vervollständigen. Dafür dürfte es allerdings noch etwas früh sein, wenn es stimmt, dass es derzeit (November 2017) nur ca. 300.000 Personen gibt die mehr als eine Bitcoin besitzen.

Das „Framing“ ist auch ein guter Kandidat, um das Bitcoin-Phänomen zu beschreiben: Wir sehen die Welt aus einem Rahmen heraus, blenden aber alles widersprüchliche oder warnende aus. Gleichzeitig – Verzeihung – wird die Gier adressiert und auch die Kontrollillusion sowie die „Hinterher-sind-wir-alle-klüger-Neigung“ kommen ins Spiel.

Eine faszinierende Kursentwicklung, die scheinbar nur eine Richtung kennt – nach oben – ist schon verlockend. Da wird selbst Jamie Dimon, immerhin Chef der Großbank JPMorgan Chase, der Bitcoin „Betrug“ nannte, schon mal überhört. Er passt einfach nicht ins Bild. Irgendwie auch verständlich, oder, wenn die Staatsanleihen in weiten Regionen der Welt negative Renditen ausweisen? Das Geld muss ja irgendwo hin, nicht?

Seite zwei: Müssen es unbedingt Bitcoin sein?

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