Ökologischer Einfluss auf die Rohstoffförderung wächst auch in Schwellenländern

Nach einem starken Anstieg im ersten Quartal sind die Preise für Industriemetalle im zweiten Quartal wieder spürbar gesunken. Die treibende Kraft des Preisanstiegs beim Kupfer zu Jahresanfang waren Produktionsausfälle in mehreren Minen und der danach einsetzende Preisverfall ist wiederum eng mit der wieder einsetzenden Produktion verbunden. Neben konjunkturell bedingten Nachfrageschwankungen werden zukünftig verstärkt umweltpolitische Beschlüsse die Preisfindung an den Märkten bestimmen, denn die Förderung und Produktion von Rohstoffen wird in den Schwellenländern zunehmend als Ursache für Umweltprobleme gesehen.

Luft- und Wasserverschmutzung als dringlichst zu lösende Probleme

In China belegen die Luft- und die Wasserverschmutzung die Plätze zwei und vier im Ranking der am dringlichsten zu lösenden Probleme, weit vor den Themen Gesundheit, Verkehr und Arbeitslosigkeit. Dem werden die Behörden Rechnung tragen und der beabsichtigte Abbau der Überkapazitäten in der chinesischen Aluminiumproduktion ist dafür ein wichtiges Indiz. Auch aus anderen für die Rohstoffproduktion wichtigen Schwellenländern häufen sich die Meldungen über umweltpolitisch motivierte Minenschließungen. Die Philippinen ließen im Februar 23 der landesweit 41 Minen vorläufig schließen. El Salvador geht sogar noch weiter und hat die Förderung von Metallen insgesamt verboten.

Alwin Schenk ist Portfoliomanager beim Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim.

Foto: Sal. Oppenheim

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