Anleihen: Angst vor Herabstufungen

Die am stärksten betroffenen Sektoren der nächsten Welle von Downgrades könnten laut Axa die Sektoren Konsumgüter, Einzelhandel und Medien sein, wo der Strukturwandel durch die Digitalisierung starken Druck auf traditionelle Geschäftsmodelle ausübt.

Zwangsverkäufe vermeiden

Axa schätzt, dass die durchschnittliche Umschlagsrate bei globalen Unternehmensanleiheindizes bei etwa 20 Prozent jährlich liegt, weil viele Mandate von Investoren vorschreiben, dass Anleihen verkauft werden müssen, wenn sie aus Investmentgrade-Indizes ausgeschlossen werden. In der Vergangenheit war dies in der Regel der Punkt, an dem die Spreads am höchsten und die Anleihekurse am niedrigsten waren – mit einem entsprechend hohen Verlust.

Schätzungen von Barclays zufolge liegen allein die jährlichen Verluste durch erzwungene Verkäufe bei 25 Basispunkten. Fonds mit der Freiheit, solche Zwangsverkäufe zu vermeiden, können laut Axa Kreditrisiko-Aufschläge effektiver vereinnahmen, wenn sie die mit einem Downgrade verbundene Volatilität durchstehen.

Auf diese Weise könnten Anleger die typischerweise mit dem Kreditrisiko verbundene Asymmetrie vermeiden, die darin besteht, dass sie zwar einige wenige Prozentpunkte an Renditeaufschlag erhalten, dafür allerdings prozentual zweistellige Verluste durch Zwangsverkäufe oder Ausfälle erleiden.

„Unerwünschte Konzentration von Risiken“

„Es ist daher wichtig, dass Anleger sich darauf einstellen, was auf sie zukommt. Jede Zunahme von Fallen Angels könnte zu einer ungünstigen Umgebung für Indexfonds führen, weil dadurch die Anleiheerträge sinken und es zugleich zu einer unerwünschten Konzentration von Risiken ohne Anleiheauswahl oder Qualitätskontrolle kommt“, sagt Lionel Pernias, Head of Buy and Maintain London bei Axa IM.

Buy-and-Maintain-Strategien könnten für langfristig orientierte Anleiheinvestoren daher ein effektiver Weg sein, mithilfe eines breiten, diversifizierten Portfolios von Investmentgrade-Anleihen Erträge zu erzielen und zugleich Finanzmarktrisiken mit geringen Kosten zu begrenzen, so Pernias weiter.(kl)

Foto: Shutterstock

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments