Amundi: „Der Investmentprozess sollte eine Geschichte erzählen können“

Wie hat sich der Vertrieb im Publikumsfondsgeschäft durch die Anfang letzten Jahres eingeführte Richtlinie MiFID II verändert?

Vogl: Was sich in jedem Fall sagen lässt, MiFID II zeigt Wirkung und hat auch bereits zu Marktveränderungen geführt. Beispielsweise sorgt das Mehr an Transparenz dafür, dass der Kunde genauer hinschaut, und auch das Preisbewusstsein bei den Beratern hat zugenommen. Das gilt insbesondere im ETF-Bereich, der wesentlich bessere Einblicke hinsichtlich der Liquidität im Handel bietet. Zukünftig werden Mandatslösungen, also das Advisory-Geschäft, immer wichtiger. Dabei kann der Kunde sehr leicht erkennen, was der Berater leistet und was konkret in der Vermögensverwaltung geschieht.

Im Bereich der Mandatslösungen werden immer häufiger kostengünstige ETFs eingesetzt. Wir sehen zudem, dass mehr und mehr gebührenbasierte Beratungsmodelle in den Vordergrund rücken, innerhalb derer die Berater nach Clean-Share-Classes fragen und dann eine Management-Fee mit dem Kunden vereinbaren. Hier verzeichnet der Markt einen Umbruch.

Welche Wünsche werden im Rahmen der neuen Regulierung von Seiten der Vertriebspartner an Sie herangetragen?

Vogl: Anfang 2018 war das größte Thema Lieferung der Daten. Das hat den Markt wirklich das erste halbe Jahr massiv beschäftigt. Hierzu gehört zum Beispiel das Thema: Bereitstellung von Zielmarktdaten, aber auch die neuen Datenformate zeitnah zu integrieren und dass alle damit einhergehenden Anforderungen erfüllt wurden. Das war für die gesamte Branche, für die Berater sowie für die Anbieter gleichermaßen ein echter Kraftakt.

Den zweiten Teil des Interviews lesen Sie am Montag, 11. Februar.

Interview: Frank O. Milewski

Foto: Alexander von Spreti

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