Fünf gute Vorsätze für Ihre Geldanlage in 2020

Der Jahreswechsel naht – und damit auch die guten Vorsätze für das neue Jahr. Ein Thema, das bei vielen Deutschen noch etwas stiefmütterlich behandelt wird, ist die Geldanlage. Zwar sind viele Sparer mit ihren Erträgen unzufrieden und sie sind sich dessen bewusst, dass die Zinsen nicht allzu bald wieder ansteigen. Allerdings hält sie mangelndes Wissen und Risikoaversion davon ab, mehr aus ihrem Geld zu machen.

Eine aktuelle Umfrage von J.P. Morgan Asset Management zeigt, dass für mehr als drei Viertel aller befragten Frauen und Männer finanzielle Unabhängigkeit sehr wichtig ist. „Angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfelds ist es heute aber wichtiger denn je, gewohnte Vorgehensweisen zu überdenken und über traditionelle Sparformen hinaus aktiv zu werden“, betont Pia Bradtmöller, Leiterin Marketing und PR von J.P. Morgan Asset Management in Deutschland und Österreich.

Denn wenn Bankeinlagen kaum verzinst werden, droht durch die Inflation eine schleichende Enteignung statt des erhofften Kapitalwachstums. Deshalb ist es zum Vermögensaufbau heute unerlässlich, auf die Ertragskraft der Kapitalmärkte zu setzen. „Sicherlich sind Aktienanlagen stärkeren Schwankungen ausgesetzt als ein Sparbuch. Aber wer einige Grundprinzipien der Geldanlage berücksichtigt, kann diesen gefürchteten Schwankungen gelassener entgegensehen“, betont Bradtmöller.

1. Prinzip der Geldanlage: Risikostreuung ist wichtig

Für den Anlageerfolg ist eine Streuung über verschiedene Anlagen entscheidend. „Wer alles auf eine Karte setzt, setzt sein Erspartes dem Risiko größerer Schwankungen aus. Ein breit gestreutes Portfolio bietet dagegen unterschiedliche Ertragschancen und ist dabei weniger schwankungsanfällig“, führt Pia Bradtmöller aus. Ihr Tipp: Mischfonds, die flexibel die unterschiedlichen Anlagen kombinieren, eignen sich hierfür besonders, denn sie nehmen Anlegern die Arbeit der Allokation ab und eignen sich auch für Anlageeinsteiger.

2. Prinzip der Geldanlage: Schwankungen an den Börsen sind nicht ungewöhnlich

Zugegebenermaßen geht es an den Börsen auf und ab, doch eine Betrachtung über längere Zeiträume zeigt, dass es in vielen Jahren trotz unterjähriger Schwankungen ein positives Ergebnis gibt. Der europäische Aktienmarkt beispielsweise ging in den Jahren zwischen 1980 und 2019 im Verlauf des jeweiligen Kalenderjahres durchschnittlich 15,4 Prozent nach unten. Tatsächlich haben Anleger aber in 30 der Jahre trotz der Schwankungen ein Plus erzielt und die Märkte haben nur 9 Jahre mit einem Minus abgeschlossen. „Es lohnt sich also, in schwankungsreicheren Marktphasen die Nerven zu behalten“, unterstreicht Pia Bradtmöller.

3. Prinzip der Geldanlage: Die Zeit arbeitet für Anleger

An den Kapitalmärkten gibt es immer mal stürmische Zeiten. Über längere Zeiträume hinweg werden Verluste aber seltener – deshalb ist eine langfristige Perspektive so wichtig. Ein Blick auf die letzten 69 Jahre zeigt, dass man mit einer Anlage, die je zur Hälfte aus Aktien und Anleihen besteht, über einen kurzen Anlagezeitraum von nur einem Jahr eine große Bandbreite bis zu 49 Prozent Gewinn verbuchen – oder aber bis zu 24 Prozent Verlust machen konnte. Dieses Chance-Risiko-Profil verändert sich mit steigendem Anlagehorizont deutlich, sodass schon bei einer mittleren Anlagedauer von 5 Jahren das annualisierte Verlustrisiko signifikant zurückgeht und selbst im schlechtesten Fall bei -1 Prozent liegt, die Gewinnchancen liegen immer noch bei 24 Prozent. Und bei einem 10-jährigen Anlagezeitraum gab es mindestens ein Plus von 1 Prozent bis zu maximal 17 Prozent. „Je länger also der Anlagezeitraum ist, desto geringer sind die Ausschläge nach unten – deshalb ist es so wichtig, sich über den Anlagehorizont bewusst zu werden. Dann kann das Geld, das für den Ruhestand angelegt wird, in aller Ruhe am Kapitalmarkt arbeiten und die Renditen erwirtschaften, die benötigt werden“, betont Bradtmöller.

4. Prinzip der Geldanlage: Durchgehend investiert zu bleiben zahlt sich aus

Anleger sollten sich nicht von Emotionen leiten lassen und bei Kursschwankungen Ruhe bewahren. „Wer glaubt, cleverer zu sein, als der Markt, um nur die ‚guten Zeiten‘ zu erwischen, kann dies oft teuer bezahlen. Denn Kurseinbrüche sind schwer vorherzusagen und nach einer Abwärtsphase folgt häufig ebenso unvermittelt ein steiler Kursanstieg. Wenn man diese wichtigen Tage verpasst, wirkt sich das auf die Gesamtrendite häufig negativer aus, als die gesamten Schwankungen mitzumachen“, so Pia Bradtmöller. Das sollte auch diejenigen beruhigen, die befürchten, dass die Kapitalmarktanlage viel Arbeit bedeutet.

5. Prinzip der Geldanlage: Wer frühzeitig anlegt, wird belohnt

Die Zeit, in der das Geld am Kapitalmarkt angelegt ist, spielt auch aus einem anderen Grund eine wichtige Rolle – diesen Effekt hat Einstein einst als „8. Weltwunder“ bezeichnet: „Je früher man mit der Geldanlage beginnt, desto besser – der Zinseszinseffekt ist ein maßgeblicher Erfolgsfaktor. Wer die Erträge seiner Geldanlage wieder anlegt, anstatt das Geld auf dem Konto liegen zu lassen, hat die Chance, deutlich mehr mit seinem Geld zu erreichen“, erläutert Bradtmöller.

Vielleicht ist also die ruhige Zeit „zwischen den Jahren“ ein guter Zeitpunkt, um sich Gedanken über die finanziellen Ziele zu machen – und wie diese erreicht werden können. So lautet Pia Bradtmöllers Fazit: „Es gibt nach wie vor Vorurteile und Wissenslücken rund um die Kapitalmärkte und Investmentlösungen. Angesichts steigender Lebenserwartung, sinkender Renten und drohender Strafzinsen auf Bankeinlagen wird es umso wichtiger, die Portfolios für die Realitäten des heutigen Zinsumfelds zu präparieren. Dazu gehört auch, sich für die Geldanlage Zeit zu nehmen und in die eigene finanzielle Bildung und letztendlich in sich selbst zu investieren.“

Der Sparplan – Anlagedisziplin leicht gemacht

Eine einfache, flexible und bequeme Lösung – nicht nur für Anlageeinsteiger – bieten breit gestreute Mischfonds, die dazu beitragen können, regelmäßige Erträge zu generieren und gleichzeitig Schwankungen und Risiken zu minimieren. Sehr sinnvoll ist es, dabei auf laufende Erträge („Income“) zu achten, weil diese langfristig einen wichtigen Anteil der Gesamtrendite ausmachen.

Sie ermöglichen bereits mit kleinen Einzahlungen, beispielsweise im Rahmen von Sparplänen, ganz einfach erste Schritte bei der Wertpapieranlage. Ein weiterer Vorteil des Sparplans ist laut Pia Bradtmöller, dass sich typische Anlegerfehler vermeiden lassen. „Aufgrund der festen Sparrate kann der so genannte Cost-Average-Effekt der Durchschnittskosten greifen: Da die Geldanlage über einen längeren Zeitraum erfolgt, verteilt sich das Risiko besser, denn bei fallenden Kursen erwirbt man mehr und bei steigenden Kursen entsprechend weniger Anteile. So lässt sich das Problem des ‚Market-Timings‘, also des richtigen Einstiegszeitpunktes, vermeiden und für die Fondsanleger werden die gefürchteten Marktschwankungen noch weniger relevant. Und dass der Betrag regelmäßig vom Konto abgebucht wird, sorgt das ganze Jahr für Spardisziplin und hilft so, die Neujahrsvorsätze auch tatsächlich durchzuhalten“, so Pia Bradtmöller augenzwinkernd.

Foto: Shutterstock

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