Nächste Rezession erst nach 2022?

Die USA befinden sich in einer Spätphase des Konjunkturzyklus. Ob und wann die nächste Rezession kommt, ist jedoch noch nicht abzusehen. Die Experten von J.P. Morgan Asset Management gehen allerdings davon aus, dass der nächste Abschwung voraussichtlich weniger schwerwiegend ausfallen dürfte als in der Vergangenheit.

Rezession, welche Rezession? Wann sie voraussichtlich kommen wird.

Diese Erkenntnis hat J.P. Morgan Asset Management im Rahmen einer Analyse zum langfristigen Kapitalmarktausblicks „Long Term Capital Market Assumptions“ gewonnen. Für die Analyse fokussierte sich das Team um Dr. David Kelly, Chief Global Market Strategist bei J.P. Morgan Asset Management, auf US-Rezessionen, da ein Abschwung in den USA häufig auf andere Länder überspringt. Betrachtet wurden Rezessionen seit 1948 – insgesamt fallen 11 Abschwünge in diesen Beobachtungszeitraum.

US-Wirtschaft immer stabiler geworden

„Unser Research zeigt, dass die US-Wirtschaft in den letzten 70 Jahren allmählich immer stabiler geworden ist“, erklärt Dr. David Kelly. „Das Wachstum hat sich erheblich verlangsamt, die Rezessionen sind im Allgemeinen aber moderater – und Aufschwünge dafür schwächer geworden. Da geringere konjunkturelle Schwankungen gegenüber der Verlangsamung des Wachstums allgemein überwiegen, treten Rezessionen im Laufe der Zeit darüber hinaus weniger häufig auf.“

Nach Ansicht von Kelly scheint diese wirtschaftliche Stabilisierung vor allem dadurch bedingt, dass Unternehmen in den USA die Verwaltung ihrer Lagerbestände verbessert haben und zudem moderatere Ausschläge bei den Staatsausgaben sowie bei der Volatilität auf dem Immobilienmarkt für geringfügigere Verwerfungen gesorgt haben. Ferner habe der Dienstleistungssektor, der stabiler als der Fertigungssektor ist, seit Ende des Zweiten Weltkriegs zunehmend an Bedeutung für die US-Wirtschaft gewonnen.

Spielraum für das Auslösen eines V-förmigen Aufschwungs geringer

„Genauso wie die Abwärtsrisiken für die Wirtschaft in den USA abgenommen haben, stumpfen aber auch die Instrumente für eine Stimulierung des Wachstums in den vergangenen Jahren ab. So ist insbesondere der Spielraum der Finanz- und Geldpolitik, einen starken V-förmigen Aufschwung auszulösen, geringer geworden“, erklärt Kelly.

Seite zwei: Weniger häufige, flachere Einbrüche und moderatere Aufschwünge

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