Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich in der Berichtssaison mitten in der Pandemie fort: Tech-Titel überraschen Anleger immer wieder aufs Neue positiv. So stieg der Umsatz von Microsoft im vierten Quartal 2020 sprunghaft, allein das Cloud-Geschäft legte um satte 76 Prozent zu. Auch Apple enttäuschte nicht: Als drittes Unternehmen der US-Geschichte knackte Apple die Marke von 100 Milliarden Dollar Umsatz pro Quartal. Ebenso glänzend sieht es bei Facebook aus, entsprechend kräftig legten die Titel des Konzerns zu.
Die Tech-Rally dürfte weiter andauern. Die Sonderkonjunktur durch Corona hält weiter an, das Virus katapultiert Wirtschaft und Gesellschaft in Rekordzeit in die digitale Ära. Für Anleger eine gute Gelegenheit: Setzt man die Wachstumszahlen in Relation zu den Bewertungen, sind die Papiere der Tech-Giganten nach wie vor günstig und werden noch auf lange Sicht Rendite bringen.
Europa überrascht
Auch aus Europa gibt es überraschende Nachrichten: Zwar hat die Bundesregierung die Wachstumserwartungen für das kommende Jahr reduziert, auf den Aktienmarkt wirkt sich dies jedoch nicht aus. So behaupten sich die klassischen Zykliker Daimler, Volkswagen und Siemens in der Krise erstaunlich gut und legen unerwartet starke Zahlen vor.
Das liegt wieder einmal am Wachstumsmarkt China, in dem die Pandemie längst überwunden ist und die Wirtschaft brummt. Davon profitieren unter anderem Anlagenbauer und damit Exportnationen wie Deutschland. Den chinesischen Wachstumsmotor gilt es die kommenden zehn Jahre genau im Auge zu behalten.
Die Hidden Champions
Ein Hidden Champion ist die Halbleiterindustrie: Semiconductors sind so stark nachgefragt, dass Autobauer zum Teil ihre Produktion drosseln mussten, da nicht schnell genug Nachschub zu besorgen war. Hoffnungsträger sind zudem die Impfstoff-Hersteller Biontech und Moderna, die im abgelaufenen Quartal sprunghaft gewachsen sind. Zumal Moderna an Auto-Immunkrankheiten arbeitet, also an der Heilung von Krankheiten wie Aids. Hier deutet sich die nächste Revolution nach der Internet-Revolution an.
Die Verlierer
Verlierer sind klar Bankentitel. Sie haben in der Krise das Vertrauen der Investoren verloren – und kurzfristige Kursgewinne zum Jahresende 2020 wieder abgegeben. Angesichts der anhaltenden Krise dürften bei den Finanzinstituten weitere Rücksetzer zu erwarten sein.
Fall GameStop
Außerhalb der Berichtssaison fällt das Auf und Ab bei GameStop ins Auge. Bei der Rally handelt es sich allerdings um eine reine Spekulationsblase, da das Unternehmen weder Financial Assets noch einen nennenswerten Cashflow aufweist. Bemerkenswert ist allerdings, dass es Privatanlegern in diesem Fall gelungen ist, Hedgefonds mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Das stimmt viele schadenfroh. Insgesamt wird dies aber kein dauerhaftes Phänomen bleiben, zumal die Börsenaufsicht bereits auf den Plan gerufen ist.
Alles in allem lässt sich festhalten, dass diese Berichtssaison den Trend der vergangenen Jahre bestätigt. Entsprechend bleibt Eyb & Wallwitz mit seinen Portfolios exzellent positioniert: Die Mischung von Titeln aus Herausforderern und nicht konjunktursensitiven Werten stellt sich als ideale Strategie heraus, um den Kurskapriolen an der Börse zu trotzen.