Volatilität bringt stets mehr Akteure auf den Markt und lässt die Registrierungszahlen in die Höhe schnellen. Dieser Ansturm ist für Broker häufig schlecht zu bewältigen, sowohl im Kontakt mit den Tradern als auch im Handel selbst. Die Lösung ist ein virtueller KI-Assistent: Wer einen Teil seiner Gewinne von 2020 in künstliche Intelligenz investiert, kann eingehende Anfragen kanalisieren, Traffic priorisieren, Conversions steigern, KYC/AML-Prüfungen managen und gleichzeitig Daten sammeln.
Auch Supportmitarbeiter profitieren von einem KI-Assistent, denn sie haben mehr Zeit für eine individuelle Beratung der wichtigsten Kunden. Die durch den Wegfall der Marketingaktivitäten eingesparten Mittel sind in das Handling des eingehenden Online-Traffics gut investiert. Denn wenn in kurzer Zeit ein hohes Datenvolumen anfällt, sind Unternehmen, die ihr Geschäft effizient skalieren können, eindeutig im Vorteil.
Datenanalyse
Last but not least kommt es auf die Daten an. Umfassende Daten zu offenen Positionen im Backend und Detaildaten zum Kundenverhalten im Frontend ermöglichen den Brokern, komplexe Alert-Systeme und Reaktionsszenarien für Situationen wie die aktuellen Marktereignisse zu entwickeln. Mithilfe historischer Daten lassen sich diese anschließend backtesten, um Schwachstellen zu identifizieren.
Nur mit solchen wiederholt durchgeführten Sicherheitsmaßnahmen haben Broker eine Chance, den komplexen Herausforderungen und verdeckten Risiken der modernen Märkte zu begegnen. FX- und Aktienbroker sitzen derzeit auf einem Berg ungenutzter Daten. Wer von ihnen am ehesten in der Lage ist, diese Daten zu konsolidieren und zur Stärkung seines Risikomanagements zu nutzen – und gleichzeitig einen gezielteren, automatisierten Service anzubieten – wird in den kommenden Jahren das Rennen machen.
Fazit
Sie ist endlich da: die lang ersehnte Generation von Retail-Tradern. Mit nahtlosem mobilem Trading, niedrigen Spreads und Kostenfreiheit ebneten die Broker ihr den Weg. Sie versprachen ihr Chancengleichheit und einen demokratischen Zugang zum Markt. Jetzt zeigen die Amateure, was in ihnen steckt und werden für manche Broker schnell zur Plage. Für andere Broker aber sind sie eine Chance, in die neue Finanzwelt, die künftig stärker vom privaten Handel geprägt sein wird, hineinzuwachsen und aufzurüsten.
Evgeny Sorokin ist SVP of Software Engineeringbei Devexperts, einem Entwickler von Handelsplattformen und Finanzmarktdaten-Lösungen für private und institutionelle Kunden. Er verantwortet die Entwicklung und Durchführung verschiedener Projekte für den Finanzmarkt, bei denen es sich meist um Lösungen für das Trading- und Vermögensmanagement handelt. Bevor er zu Devexperts wechselte, arbeitete er bei verschiedenen Hightech-Unternehmen wie Quotix, (einer Tochtergesellschaft von FxPro), Spotware Systems und Intel Corporation. Vor seiner Tätigkeit im finanztechnologischen Bereich entwickelte Evgeny Sorokin Software für Telekommunikation, Kartographie, Frachtmanagement, Buchhaltung, Vertrieb und Marketing. Seine Stärke liegt in seinem umfassenden Wissen über technologische Trends und Innovationen sowie deren Implementierung in den Entwicklungsprozess.
