Nikko AM rät ASEAN-Aktien überzugewichten

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Ungewissheit ist das bestimmende Gefühl an den globalen Aktienmärkten herrscht. Interessante Gelegenheiten scheinen sich dennoch vielerorts zu finden. Das asiatische Aktien-Team von Nikko AM nennt einige interessante Beispiele in Asien.

Neben einer Abkühlung in China fürchten manche Beobachter, dass die Zentralbanken zur Bekämpfung der Inflation ihre Geldpolitik straffen und damit der Wirtschaft ausgerechnet in dem Moment Liquidität entziehen, wo diese zu schwächeln beginnt.

Allerdings sprechen die hohe Staatsverschuldung und der abnehmende Spielraum für die Staatsausgaben dafür, dass die Zinsen nicht auf das Niveau steigen werden, das vor etwa zehn Jahren als normal galt. Stattdessen dürften sie niedriger bleiben – und zwar für länger. Das Hin- und Herschwanken zwischen diesen beiden Lagern sorgt für unruhige Märkte. Die beste Orientierung bieten in solchen Phasen – auch an den Aktienmärkten Asiens – die Fundamentaldaten der Unternehmen. 

Selektiv zugreifen in Südkorea und Taiwan

Langfristig werden für die Digitalisierung aller Bereiche Computer- und Speicherchips benötigt – beides Bereiche, in denen sich Unternehmen in Taiwan und Südkorea auszeichnen. Kurzfristig stützt die Angebotsknappheit die hohen Preise, auch wenn eine weltweite Verlangsamung die erwartete Nachfrage belasten würde. Da die Bewertungen unattraktiv erscheinen, bleiben wir in unserem Ausblick selektiv. Nischenchancen wie im Bereich integrierte Schaltkreise sowie auf den Gebieten Inhalte (Content) und Software halten unser Interesse wach. 

Bewertungen in Indien beobachten, ASEAN-Länder übergewichten

Die Hochfrequenzindikatoren in Indien deuten weiterhin auf eine stetige, wenn auch langsame Verbesserung hin. Die hohen Energiepreise, die der indischen Rupie seit jeher zu schaffen machen, wurden bisher gut verkraftet. Wenn die Preise auf derzeitigem Niveau bleiben, sollte dies beherrschbar sein. Auch die Quartalsberichterstattung deutet auf eine grundlegende Verbesserung hin. Der Haken: Der Markt scheint dies bereits großzügig eingepreist zu haben. Daher bleiben wir positiv für Bereiche mit strukturellem Wachstum, in denen die Bewertung noch Luft nach oben lässt. Dazu gehören Immobilien, Privatbanken, die New Economy und das Gesundheitswesen.

Die ASEAN-Staaten öffnen sich nach der Pandemie langsam wieder, unterstützt durch die zunehmende digitale Durchdringung der Wirtschaft. Einige Länder wie Singapur, Indonesien und die Philippinen sind in dieser Entwicklung schon weiter als andere und haben die Voraussetzungen für ein besseres und qualitativ wertigeres Wirtschaftswachstum geschaffen. Seit mehreren Jahren war unsere Einschätzung der ASEAN-Länder nicht mehr so günstigste wie derzeit. 

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