Was ist der wahre Grund für Rotationen aus Wachstumsaktien in Substanzwerte?

Die steigenden Anleiherenditen und Wachstumserwartungen könnten der Auslöser der jüngsten Rotation in Substanzwerte gewesen sein. Die Vergangenheit zeigt jedoch, dass diese Korrelationen nicht immer andauern.

Fluktuationen und Veränderungen der Zusammensetzung von Value- und Wachstumsindizes im Laufe der Zeit haben zur Folge, dass ihre allgemeine Relation zu den Zinsen variiert. 

Die Geschwindigkeit von Veränderungen im gesamtwirtschaftlichen Umfeld und das relative zyklische Engagement von Substanzwerten und Wachstumsaktien können bedeutende Faktoren für die Renditen sein.

Die wichtigste Erkenntnis aus diesen Beobachtungen ist, dass höhere Zinsen und Wirtschaftswachstum möglicherweise keine unbedingten Voraussetzungen für eine Umkehr der langfristigen Entwicklung von Substanzwerten sind. 

Der Preis, den Anleger zahlen, ist vermutlich ein zuverlässigerer Indikator für die künftigen Renditen. Da Wachstumsaktien derzeit mit relativ hohen Aufschlägen gehandelt werden, sind ihre Chancen für das kommende Jahrzehnt zunehmend ungünstig.

Vor fünf und erst recht vor zehn Jahren war dies nicht der Fall. 2016 und 2011 wurden Wachstumsaktien mit erheblich niedrigeren Aufschlägen gegenüber Substanzwerten gehandelt.

Heute sind die Bewertungen jedoch weit weniger günstig. Das heißt, dass die Wahrscheinlichkeit einer nachhaltigen Value-Rallye größer ist als je zuvor.

Autor Sean Markowicz ist Stratege, Team Research und Analytics, bei Schroder Investment Management

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