Mit Seltenen Erden ins Zeitalter der Kernfusion?

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Tokamak: Eine Versuchsanlage, die die durch Fusionsreaktionen erzeugte Energie nutzt. Dabei wird die durch die Verschmelzung von Atomen erzeugte Energie von den Wänden des Behälters absorbiert. Ein Fusionskraftwerk nutzt diese Wärmeenergie, um Dampf zu erzeugen, der Turbinen antreibt, die wie in einem herkömmlichen Kraftwerk Strom erzeugen.

Die Kernfusionstechnik wäre in der Lage, die Energieprobleme der Menschheit zu lösen. Nun könnte ein Durchbruch bei der Entwicklung kompakter Reaktoren bevorstehen – insbesondere dank Seltenen Erden, mein Marko Mähner, Geschäftsführer bei GranValora.

Die Kraft der Sonne auf Erden? 

Nichts in unserem galaktischen Umfeld produziert mehr Energie als die Sonne. Die verheißungsvolle Technik der Kernfusion verspricht, die Kraft der Sonne auf der Erde nutzen zu können – und könnte die weltweite Energieversorgung damit auf einen Schlag revolutionieren. Tatsächlich ist es vorstellbar, dass Kernfusionsreaktoren in den nächsten Jahrzehnten Realität werden. Immerhin wird an der Technologie nicht nur im internationalen Großprojekt ITER (International Thermonuclear Experimental Reactor) geforscht. Auch immer mehr Start-ups haben sich der Entwicklung von kompakteren Fusionsreaktoren verschrieben – und wollen dabei deutlich schneller vorankommen als die staatlichen Akteure. 

Mit Seltenen Erden zu kompakteren Fusionsreaktoren

Dass Start-ups wie das – unter anderem von der Bill Gates Organisation Breakthrough Energy finanziell unterstützte – US-Unternehmen Commonwealth Fusion System überhaupt davon träumen können, in absehbarer Zeit Fusionsreaktoren zu entwickeln, liegt insbesondere an neuartigen Hochtemperatur-Supraleitern. Diese kleinen, aber sehr starken Magnete brauchen erheblich weniger Kühlung als bisherige Supraleiter, auf die etwa ITER setzt. Damit ermöglichen sie es auch mit deutlich weniger Aufwand, das über 100 Millionen Grad heiße Plasma im Inneren eines Fusionsreaktors zu halten, ohne dass dieses die Wände zum Schmelzen bringt. Essenzieller Bestandteil der Hochtemperatur-Supraleiter: Seltene Erden. 

Ohne Seltene Erden keine Zukunftstechnologien

Natürlich wird der mögliche Einsatz in der Kernfusion die Nachfrage nach Seltenen Erden nicht spürbar nach oben treiben. Dafür ist die Anwendung zu speziell. Dennoch zeigt das Beispiel Kernfusion anschaulich, welche Schlüsselrolle Seltene Erden bei Zukunftstechnologien (https://www.granvalora.de/4-gruende-fuer-technologiemetalle/) einnehmen. Die Anwendungsgebiete erstrecken sich auf gigantische Themenfelder wie die Energiewende und 5G bis hin zu Nischen-Anwendungen, die dennoch unzähligen Menschen von Nutzen sein könnten. So könnte etwa Neodym künftig zur Behandlung von Speiseröhrendefekte genutzt werden.

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