Kryptocrash: Welche Lehren Anleger jetzt ziehen sollten

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Kryptowährungen sind in den letzten Jahren auch bei unerfahrenen Anlegern zum beliebten Investment avanciert. Doch die Mischung aus Unkenntnis und Gier ist gefährlich, wie der jüngste Crash zeigt. Ein Kommentar von Marko Mähner von GranValora

Bis zu 20 Prozent Zinsen und eine hohe Sicherheit. Nichts weniger versprach die Kryptowährung Terra, bis vor kurzem noch eine der Top 10 Kryptowährungen, Anlegern mit ihrem LUNA-Coin. Am Ende allerdings sollte alles anders kommen – und der Kryptomarkt in eine tiefe Krise stürzen. Was war passiert? 

Hintergrundwissen: So funktionieren LUNA und UST

Im Gegensatz zum ungleich bekannteren Bitcoin ist LUNA eng mit dem Stable-Coin UST verknüpft. Ein sogenannter Stable-Coin ist dabei an eine bestimmte Fiat-Währung gekoppelt (im Fall von UST an den US-Dollar). Die Idee: Durch die Kopplung an die jeweilige Fiat-Währung soll der Stable-Coin möglich konstant bleiben und damit ein gewisses Maß an Sicherheit bieten. 

Im Fall von LUNA war der Stable-Coin UST allerdings nicht physisch mit US-Dollar abgesichert. Stattdessen sollte ein Algorithmus den Wechselkurs von einem US-Dollar sicherstellen. Ein Verkauf von LUNA-Coins führte also zur Erzeugung neuer UST und zur Vernichtung der entsprechenden LUNA-Coins. Das Prägen von LUNA-Coins wiederum führte dazu, dass die entsprechende Menge UST aus dem Umlauf genommen wurden. Problematisch wurde das Ganze als Anleger damit begannen, massenhaft UST abzuziehen. Die von LUNA genutzte Blockchain-Technologie, die den Abzug von UST mit dem Prägen von LUNA-Coins kompensieren sollte, wurde dem Ansturm schlicht nicht gerecht, sodass der UST-Kurs sank. Schnell setzten Panikverkäufe ein, woraufhin der Bedarf an nachzuprägenden LUNA-Coins weiter explodierte und deren Umlaufmenge rasant anstieg. Dieser Abwärtssog war so stark, dass LUNA binnen weniger Tage von knapp 80€ auf den Bruchteil eines Cents fiel – und damit de facto wertlos wurde. 

Bitcoin und Co: Kryptowährungen im Sinkflug

Es brauchte nur eine Woche, um 38 Milliarden US-Dollar zu vernichten – und in diesem Zusammenhang ganze Existenzen zu ruinieren. So hatten auch viele private Anleger in großem Stil in LUNA investiert, beispielsweise zur eigenen Altersvorsorge. Noch viel größer allerdings sind die Schäden an anderer Stelle. So zog der Crash von LUNA auch den Kryptmarkt als Ganzes nach unten, allen voran die größte Kryptowährung Bitcoin. Zusammengenommen wurden im Zuge des allgemeinen Kursrutsches mehr als 200 Milliarden US-Dollar vernichtet. In nur einer Woche. Selbst einer der weltweit größten Finanzskandale rund um Madoff Investment Securities (Schaden: 65 Milliarden US-Dollar) erscheint in diesem Licht gar nicht mal mehr so dramatisch. 

Zumal das Risiko eines ähnlichen Crashs auch weiterhin besteht. Immerhin ist LUNA unter der schier unüberschaubaren Zahl an Kryptowährungen längst kein Einzelfall. Einen ähnlich spektakulären Absturz erlebte etwa die Kryptowährung Iron Finance mit dem IRON Titanium Token. Hier allerdings kollabierte der Kurs schon Stunden nach Handelsstart (von rund 50 US-Dollar auf nahezu 0). 

Kryptowährungen sind das neue Gold? Grober Unfug! 

Beispiele wie diese zeigen, dass Kryptowährungen mit echten Sachwerten kaum etwas zu tun haben. Umso erschreckender, dass sie immer wieder mit Gold verglichen werden. Das Hauptargument: Ebenso wie Gold sind auch Kryptowährungen begrenzt verfügbar. Aber dieser Vergleich hinkt nicht nur. Er sitzt im Rollstuhl. Schon alleine, weil Gold als Edelmetall einzigartig ist, es aber weit über 10.000 Kryptowährungen gibt. Selbst Bitcoin (https://www.granvalora.de/bitcoin-ist-nicht-das-neue-gold/), die mit Abstand größte Kryptowährung, hat bei näherer Betrachtung nur wenig mit Gold gemeinsam. Im Gegensatz zu Immobilien, Aktien oder Wahren Werten haben Bitcoins keinen „inneren“ Wert. Sie können jederzeit und von jedem aus dem Nichts erschaffen werden. Dank entsprechenden Dienstleistern braucht es hierzu nicht mal technische Kenntnisse. 

Besser mit Augenmaß investieren – nicht mit Gier

In den letzten Jahren haben private Anleger rund um den Globus massiv in Kryptowährungen investiert – und diesen einen beispiellosen Höhenflug beschert. In den seltensten Fällen allerdings war diese Investition von Sachverstand und dem ehrlichen Glauben an den Kryptomarkt getrieben. Stattdessen ließen sich allzu viele Anleger von blanker Gier und der berüchtigten „Angst etwas zu verpassen“ zum Investment verleiten. Es sind in der Regel dieselben Anleger, die bei den schlagartigen Kursverlusten von LUNA in Panik verfielen, Hals über Kopf verkauften – und der Kryptowährung damit den Todesstoß verpassten. Und das, obwohl bei hochvolatilen Kryptowährungen auch massive Kurseinbrüche eigentlich erwartbar gewesen wären. 

Voraussetzungen für ein Investment in den Kryptomarkt

Um Missverständnisse zu vermeiden: An dieser Stelle soll nicht gegen den Kryptomarkt an sich gewettert werden. Die hinter den Kryptowährungen stehende Technologie wird unsere Welt sicherlich nachhaltig verändern. Und gegen ein entsprechendes Investment ist auch nichts einzuwenden, sofern die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind: 

  • Sie verstehen die Funktionsweise von Kryptowährungen und wissen, in was Sie investieren. 
  • Ihnen ist klar, dass es sich bei Kryptowährungen um ein hochspekulatives Investment handelt. 
  • Massive Kurseinbrüche bis hin zu Totalverlusten nehmen Sie in Kauf – und können diese auch verkraften. 
  • Sie stecken nicht Ihre (gesamte) Altersvorsorge in Bitcoins und Co. 
  • Sie setzen nur einen Teil Ihres Vermögens für das Investment ein. 

Wer diese fünf Punkte für sich nicht alle mit einem klaren „Ja“ beantworten kann, sollte besser die Finger von Kryptowährungen lassen. Eine ungleich sichere Investment-Alternative: Wahre Werte.

Wahre Werte sind bleibende Werte 

Anders als Kryptowährungen haben Wahre Werte einen realen, inneren (Material-)Wert. Die physischen Rohstoffe können also nicht einfach aus dem Hut gezaubert werden und sie können nicht verschwinden oder vollkommen wertlos werden.  Ihr Wert bemisst sich nicht an den Fähigkeiten oder der wirtschaftlichen Situation des Managements. Gerade in unsicheren Zeiten sind Wahre Werte – darunter fallen Edelmetalle ebenso wie Technologiemetalle und Seltene Erden – daher eine der sinnvollsten Anlagemöglichkeiten. Gut zu wissen: Mit dem GranValora Sachwertdepot können Sie flexibel in eine Vielzahl an Wahren Werten investieren und sparen dank einer Lagerung im Zollfreilager auch noch die Mehrwertsteuer! 

Bevor Sie sich in ein Investment stürzen, sollten Sie sich aber auch hier ins Thema einlesen. GranValora Geschäftsführer Marko Mähner empfiehlt Ihnen die Lektüre des kostenfreien Praxisratgebers „Geldwerte – Sachwerte – Reine Werte“ (https://www.granvalora.de/geldwerte-sachwerte-reine-werte). Dort lesen Sie, 

  • warum Gold als der Inflationsschutz schlechthin gilt,
  • wo die Vorzüge des „Zwitter-Metalls“ Silber liegen,
  • inwiefern viele Technologiemetalle und Seltene Erden als „kritische Rohstoffe“ gelten und
  • welche Spielregeln Sie beim Investment in Seltene Erden beachten müssen. 

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