Der Börsen-Müller: „Sentiment, Bewertungen und Saisonalität sprechen für steigende Aktienkurse“

Ulrich Mueller
Foto: Ulrich Müller

Der Oktober sendete an der Börse freundliche Signale – folgt jetzt die Jahresend-Rally? Börsen-Coach Ulrich Müller erklärt die Geschehnisse am Markt und gibt handfeste Tipps, wie Investoren jetzt handeln können. Weitere Themen: Die Verunsicherung rund um Tech-Werte sowie das nahende Ende der US-Zinswende und was das für die Märkte bedeuten könnte.

1.    Goldener Oktober an der Börse: Trendwende oder Strohfeuer?
Im Oktober legten die Märkte auf breiter Basis zu: Aktien, Krypto-Werte und auch Rohstoffe zählten zu den Gewinnern. Doch wohin geht die Reise bis Jahresende? Blickt man auf die wichtigsten Indizes im Detail, so wird klar, dass der Anstieg keineswegs gleichmäßig erfolgt: Während der Dow Jones im Oktober um 14 Prozent steigen konnte, ging es für die Tech-Werte des Nasdaq-100 nur um rund 4 Prozent nach oben. „Im Oktober sorgten vor allem Branchen der Old Economy, wie Konsumwerte, Energietitel oder auch Pharma-Werte für steigende Notierungen. Diese Entwicklung zeigt uns einerseits, dass der Markt noch skeptisch ist und andererseits, dass es noch Potenziale gibt. Gerade der Anfang einer freundlichen Marktphase ist in der Regel von Unsicherheit geprägt. Anleger sollte je nach ihrem Risikoprofil agieren und sich nicht verunsichern lassen“, erklärt Ulrich Müller. „Sentiment, Bewertungen und Saisonalität sprechen aktuell für wieder steigende Aktienkurse, auch wenn die nächsten 2-4 Monate noch unruhig bleiben sollten.“

2.    Warum das Tech-Beben Anleger nicht verunsichern sollte
Vor allem große Tech-Titel wie Meta oder auch Amazon sorgten in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen. Ulrich Müller sieht in den Unternehmen jedoch noch weiter eine gehörige Portion Zukunft: „Zuletzt haben Ängste rund um das kurzfristige Konsumverhalten sowie der starke Dollar Titel wie Amazon oder auch Meta, Microsoft und Alphabet belastet. Ich gehe jedoch nicht davon aus, dass der Dollar weiter zulegen wird, da dies die US-Wirtschaft belasten und die Fed auf den Plan rufen würde. Abgesehen von Sondersituationen, wie etwa der spekulativen Neuausrichtung auf das Metaverse bei Meta, behalten Tech-Titel ihre vielversprechende Marktstellung“, findet Müller. „Mittelfristig gilt es, wieder einen Fokus auf die Chancen zu legen.“

3.    Die Zinswende erreicht ihr Ende 
Erneut ging es im Oktober für wichtige Leitzinsen nach oben, allen voran hob die US-Notenbank Fed die Zinsen erneut um 75 Basispunkte an. Finanz-Experte Ulrich Müller plädiert dafür, den Blick in die Zukunft zu richten. „Mit bis zu 4 Prozent Zinsen dürfte das aktuelle Zinsniveau in den USA bereits einen deutlich dämpfenden Effekt auf die Inflation haben. Dieser Effekt tritt allerdings erst mit Verzögerung ein. Es ist davon auszugehen, dass die Notenbank nach 1-2 weiteren – vermutlich kleineren – Zinsschritten, eine Pause einlegen wird. Dann dürfte der Markt aufatmen“, erklärt Börsen-Coach Ulrich Müller.

Ulrich Müller hat fast 30 Jahre Börsenerfahrung und ist Gründer der bekannten Ulrich Müller Wealth Academy in Halstenbek bei Hamburg. Mit Gruppenseminaren und individuellen Coachings zu den Themen Investieren mit Strategie und Mental Coaching werden Teilnehmende dazu ausgebildet, ihr Geld erfolgreich an der Börse zu investieren. Vor der Gründung der UMWA war der studierte Finanzwirt 17 Jahre als Investmentberater tätig, dabei wurden seine Anlageentscheidungen von mehr als 10.000 Investmentberatern übernommen. Über viele Jahre entwickelte er seine eigenen Analyse- und Bewertungssysteme im Bereich Aktien & Optionen, die er nun in seiner Akademie an private Anleger weitergibt. Seit November 2021 ist er zudem Strategiegeber des Investmentfonds „UM Strategy Fund“.

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