Zinsertrag in Deutschland steigt um über 300 Prozent

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In den vergangenen Jahren waren Sparzinsen im messbaren Bereich die Ausnahme. Das hat sich inzwischen deutlich geändert.

Der (nominale) Zinsertrag deutscher Sparer kletterte im Oktober 2022 auf 391,3 Millionen Euro – rund 313,45 Prozent über dem Wert im gleichen Vorjahresmonat. Zu diesem Ergebnis kommt das Fachportal Tagesgeldvergleich.net im Rahmen des monatlich erhobenen Zinsradars für die Eurozone.

Noch deutlich höher sind die Anstiege z. B. in Österreich (+499,52 Prozent), Finnland (+507,81 Prozent) und Luxemburg (+1.089,51 Prozent). 

So positiv diese Zahlen klingen, einen Haken gibt es: Aufgrund der hohen Inflationsrate sind positive Realrenditen kaum bzw. gar nicht möglich. Die Realzinsen (d. h. abzüglich der Inflation) bei Spareinlagen lagen im Oktober 2022 in Deutschland zwischen -10,1 und -11,6 Prozent. Der reale Zinsertrag wurde mit -25,32 Milliarden Euro für den genannten Monat angegeben. 

Insgesamt werden Zinssparer hierzulande 2022 wohl rund 216,3 Milliarden Euro Kaufkraftverlust erleiden.

Tagesgeldvergleich.net berechnet die Angaben des Zinsradars monatlich für 19 Staaten in der Eurozone. Die Berechnungen basieren auf Daten der Europäischen Zentralbank (EZB).

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