Postbank: Bauspargeschäft läuft schleppend

Die Bonner Postbank Gruppe hat in den ersten drei Quartalen Abstriche im Bauspargeschäft machen müssen. Mit seiner Marke BHW verzeichnete der Konzern einen Rückgang der beantragten Bausparsumme um 9,1 Prozent auf acht Milliarden Euro gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Postbank Zentrale in Bonn
Postbank-Zentrale in Bonn

Die ausgezahlten Bauspardarlehen lagen indes um zehn Prozent über dem Vorjahresvergleichswert und erreichten ein Niveau von 1,1 Milliarden Euro, was die Postbank als „sehr zufriedenstellend“ bezeichnete.

Trotz der gesunkenen Bausparsumme hat sich die BHW nach eigenen Angaben besser entwickelt als der Branchendurchschnitt. Insgesamt habe der Bausparmarkt per Ende August ein Minus in der beantragten Bausparsumme von 11,4 Prozent auf 69,5 Milliarden Euro verzeichnen müssen, was unter anderem auf die zum Jahresende 2008 geänderte staatliche Förderung zurückzuführen sei. Ihren eigenen Marktanteil beziffert die BHW Bausparkasse zum 30. September auf 11,5 Prozent und damit um 0,2 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Zulegen konnte die Postbank beim Baufinanzierungsbestand. Einschließlich Bauspardarlehen ist er den Angaben des Instituts zufolge bis Ende September gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent auf 73,5 Milliarden Euro angestiegen. Das Neugeschäft verläuft trotz leichter Erholung im Verlauf des Jahres weiter schleppend: Es betrug im isolierten dritten Quartal 2,2 Milliarden Euro. Im ersten Quartal hatte es noch bei 2,1 Milliarden Euro gelegen. Insgesamt betrug das Neugeschäft in den ersten drei Quartalen 6,5 Milliarden Euro, 16,7 Prozent weniger als im selben Vorjahreszeitraum.

Im Neugeschäft unter der Marke BHW, die vor allem auf niedrigvolumige Darlehen im Bereich der Energiesparmaßnahmen ausgerichtet ist, fiel der Rückgang mit 5,3 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro geringer aus, als in dem auf großvolumige Baufinanzierungen konzentrierten Geschäft unter der Marke DSL, das mit 2,9 Milliarden Euro um 25,6 Prozent unter dem Niveau der ersten drei Quartale 2008 lag.

Insgesamt hat der Bonner Konzern, an dem die Deutsche Bank inzwischen mit knapp 30 Prozent beteiligt ist, in den ersten neun Monaten Gewinn von 112 Millionen Euro erzielt (Vorjahr: minus 111 Millionen Euro). Ausschlaggebend dafür waren allerdings vor allem positive Steuereffekte in Höhe von 332 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern lag mit minus 219 Millionen Euro deutlich unter dem Vergleichswert von minus 108 Millionen Euro aus 2008. (hb)

Foto: Postbank

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