Fixed Income: Flexibilität ist das Gebot der Stunde

Ökonomen und Strategen sind sich einig: Eine schwächelnde Weltwirtschaft steht bevor, und Warnungen vor einer erhöhten Rezessionsgefahr in den kommen zwölf bis 24 Monaten werden laut. Handelskonflikte, Zinserhöhungen seitens der Federal Reserve oder die ausbleibende Inflation – was auch immer der Auslöser ist: Die Märkte erwarten von Notenbanken die Lockerung der Geldpolitik als entsprechende Gegenmaßname.

„Angesichts relativ niedriger Renditen in den USA sehen sich Anleger auf der Suche nach renditestärkeren Anleihen – insbesondere Staatsanleihen – mit Problemen konfrontiert. Viele weichen daher auf Kreditanleihen mit schlechterer Qualität aus“, sagt Nick Hayes, Portfoliomanager des AXA WF Global Strategic Bonds.

Druck wirkt auf die Fonds

In den vergangenen Wochen sei darüber hinaus gut zu beobachten gewesen, wie schwer sich Illiquide Assets sowohl im Anleihen- als auch im Aktienbereich unter Druck verkaufen ließen, wenn Anleger Gelder abziehen.

„Die Preise fallen schnell und aufgrund der Korrelationen zu anderen Risikoaktiva wird sich der Vorteil schnell verflüchtigen, weniger liquide, ertragreichere Vermögenswerte zu besitzen“, so Hayes weiter.

Die Jagd nach Rendite sei am Ende eines Konjunkturzyklus typisch. „Es ist wahrscheinlich, dass uns noch mehr Nachrichten über Fonds ereilen, die mit Rücknahmen zu kämpfen haben, bevor der Zyklus wieder von vorne beginnt“, sagt Hayes. Glücklicherweise gäbe es in diesem schwierigen Marktumfeld auch Alternativen zu traditionellen Fixed-Income-Anlagen.

Zum Beispiel Anleihefonds mit flexiblem Ansatz, die in Anleihen mit unterschiedlichen Durationen und Ratingklassen investieren. Je nach Marktlage wird die Allokation angepasst, um Schutz vor Verlusten zu bieten.

Fokus auf längere Duration und Qualität der Anleihen

So hat Hayes beim AXA WF Global Strategic Bond Fonds im aktuellen Marktumfeld Qualitätsanleihen höher gewichtet und die Duration verlängert – etwa durch eine ausgeweitete Position in 30-jährige deutsche Staatsanleihen.

Auf diese Weise könnten das Kapital der Anleger bei einer Wende im Konjunkturzyklus geschützt und auch dann Erträge erzielt werden, wenn die Kurse risikobehafteter Wertpapiere nachgeben sollten. Zum Risikoschutz tragen auch ein höherer Kassenbestand sowie eine Währungsabsicherung bei.

„Wer sein Portfolio derart aufgestellt hat und Anleihen als Absicherung für risikoreichere Positionen nutzt, kann auf der anderen Seite Chancen nutzen“, sagt Hayes. So hält er die Bewertungen von Emerging-Markets-Anleihen zum Beispiel aus der Türkei und aus Argentinien für attraktiv, nachdem sie unter einzelnen schlechten Nachrichten gelitten haben.

Trotz der defensiveren Positionierung hält der AXA WF Global Strategic Bond Fonds 10 Prozent in Emerging-Markets-Anleihen und 16 Prozent in US-High-Yield-Anleihen, die bis dato eine Rendite von 10 Prozent erwirtschaften konnten.

Sicher ist sicher 

Zinssensitivere Portfolios werden laut Hayes in den kommenden Monaten und Quartalen von niedrigeren Zinssätzen profitieren. Das Risiko, dass der Markt Zinserhöhungen statt Zinssenkungen einpreist, sieht der Experte in absehbarer Zukunft eher nicht. „Die größte Sorge am Markt gilt der aktuellen Dynamik und den schwächeren Aussichten.

Die letzte Phase des Konjunkturzyklus sollte zwar mehr Chancen für höhere Renditen im Kreditrisikobereich schaffen, wir nehmen dennoch vorerst eine vorsichtigere Haltung ein und legen unseren Fokus darauf, von geringeren Staatsanleihen-Renditen statt von einer Verengung der Credit Spreads zu profitieren“, schließt Hayes.

Foto: Shutterstock

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