Handelskrieg: USA erhöhen Strafzölle auf China-Importe

«Wir brauchen China nicht, und – ehrlich gesagt – ginge es uns ohne sie besser», schrieb der US-Präsident da. Die USA würden von China nur beraubt. US-Firmen sei «hiermit befohlen, sich sofort um Alternativen zu China zu bemühen» und Produkte wieder zu Hause in den USA herzustellen, erklärte Trump.

Er ließ offen, wie er gedenkt, eine «Anordnung» an Konzerne umzusetzen. Die Regierung kann Firmen zum Beispiel eine Standortwahl erschweren, jedoch nicht diktieren – wie von Trump nahegelegt. Auch sonst hat die US-Regierung keine Befehlsgewalt über amerikanische Firmen. Die Wortmeldung des Präsidenten sorgte allgemein für Irritationen. Experten wandten ein, ihnen sei nicht klar, wie der Präsident Unternehmen Geschäfte mit China untersagen wolle.

Trump spricht von „etwas Knatsch“

In der Nacht zu Samstag (Ortszeit) sagte Trump in Washington kurz vor seinem Abflug zum G7-Gipfel in Frankreich, die USA hätten «etwas Knatsch» mit China – «und wir werden gewinnen». China habe die Vereinigten Staaten über viele Jahre ausgenutzt.

«Wir wollen, dass das aufhört.» Trump mühte sich, die jüngsten Auswirkungen der Auseinandersetzung auf die Börsen kleinzureden und sagte zugleich, die Zölle seien gut für die USA und brächten dem Land viel Geld ein. Zudem betonte er, die Chinesen wollten weiterhin Verhandlungen über ein mögliches Handelsabkommen beider Länder, und er sei hier gesprächsbereit: «Ich bin immer offen für Gespräche.»

Handelskonflikt strahlt auch auf G7 aus

Das Wachstum in beiden Ländern leidet schon jetzt unter dem Handelskonflikt. Eine Spirale immer weiterer und höherer Strafzölle scheint sich nur vermeiden zu lassen, wenn eine Seite nachgibt. Bislang ist aber keine Einigung in Sicht.

Der Handelskonflikt der beiden größten Volkswirtschaften dürfte am Wochenende auch die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder in Biarritz beschäftigen. China ist bei dem Gipfel führender westlicher Industriestaaten nicht dabei.

Der Handelskonflikt zieht allerdings die globale Wirtschaft nach unten und betrifft alle Nationen, vor allem exportorientierte wie Deutschland. (dpa/AFX)

 

Foto: Shutterstock

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