Nur Augenhöhe wird erneut nicht reichen

Stattdessen zerschlägt der Verband erneut einen einheitlichen Standard und versucht offenbar, durch die Anbiederung an die offenen Produkte Boden gut zu machen und auf die seit Einführung des KAGB viel zitierte „Augenhöhe“ zu kommen.

Das jedoch wird kaum gelingen, denn ohne die Darstellung ihrer speziellen Stärken sind die unvermeidbaren Nachteile der geschlossenen Konzepte – insbesondere die Langfristigkeit und die eingeschränkte Fungibilität – nur schwer zu kompensieren.

Nur Augenhöhe allein reicht zudem generell demjenigen nicht, der sich aus einer (vermeintlich) defensiven Position von unten an das Level des anderen heranrobben will. In wenigstens einem Punkt muss er besser sein als der etablierte.

Bunte „Werbemitteilungen“

Schon bei den Fondsprospekten ist der Versuch der KVGen, sich durch eine Anpassung an das (niedrigere) Niveau der blutleeren Enthaftungsdokumente der offenen Fonds profilieren zu wollen, schief gegangen.

Die AIF-Marketing- und Vertriebsleute haben schnell gemerkt, dass dies nicht ausreicht und sie darüber hinaus das konkrete Investitionsvorhaben in den Mittelpunkt stellen müssen. Mittlerweile produzieren fast alle Häuser für ihre Fonds neben dem offiziellen Verkaufsprospekt eine umfangreiche, bunte „Werbemitteilung“.

Sie geht in der Regel weit über reine Werbung hinaus und hat vielmehr den Charakter eines Zweitprospekts. Er enthält nicht selten einen Großteil der früher üblichen Informationen, die in den Schmalspur-Prospekten keinen Platz mehr finden – dazu zählen Fotos und meistens auch eine Prognoserechnung sowie Details zur Investitionsplanung und zum Marktumfeld.

Seite 4: Transparenz außerhalb des ZIA

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