Ökologische Nachhaltigkeit ist Privatanlegern am wichtigsten

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Eine aktuelle Umfrag der Degussa Bank zeigt, dass Anleger die ökologische Nachhaltigkeit (E = Ecology) mit Abstand am stärksten ansehen. Die E-Kriterien erhielten eine Gewichtung von 55,0 Prozent. Die soziale Nachhaltigkeit (S) bekommt von den Teilnehmern eine Gewichtung von 31,7 Prozent zugewiesen. Die verbleibenden 13,3 Prozent entfallen auf die Governance-Kriterien.

Michael Horf, Vorstandsmitglied der Degussa Bank AG, kommentiert: „Für viele Privatinvestoren haben Umwelt- und Klimaschutz, Ressourcenschonung und eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen eine sehr hohe Priorität. Dies spiegelt sich in der hohen Gewichtung der ökologischen Nachhaltigkeit wider. Die Menschen wollen investieren, aber die Berücksichtigung von ökologischen Kriterien hat dabei höchstes Gewicht.“

Und Horf ergänzt: „Für uns ist es wichtig, ein möglichst genaues Bild der Nachhaltigkeitspräferenzen von Kapitalanlegern zu haben. Dies erlaubt es uns, zukünftige Anlageprodukte passend nach den Präferenzen unser Anleger anzubieten. Die hohe Teilnehmerzahl von 1.300 zeigt, welchen Stellenwert das Thema ESG bei der Geldanlage bei Privatanlegern aktuell hat.“ 

Wie sehen die Ergebnisse im Detail aus? Die Befragten konnten insgesamt 20 Punkte auf sechs ESG-Kategorien verteilen. Von den sechs Kategorien sind drei dem Bereich E zuzuordnen (Umweltmanagement, Produkte & Dienstleistungen, Öko-Effizienz).

Zwei Kategorien sind dem Bereich S zugeordnet (Mitarbeiter & Zulieferer, Gesellschaft & Produktverantwortung) und eine Kategorie dem Bereich G (Corporate Governance & Wirtschaftsethik). Die Kategorien orientieren sich an den ESG-Ratings der Agentur ISS (Institutional Shareholder Services Germany), eine der etablierten Rating-Agenturen im Bereich ESG.   

Kategorien im Bereich Ökologie (E) werden mit 55,0 Prozent gewichtet

Mit 19,7 Prozent erreichte die Kategorie ‚Umweltmanagement‘ die höchste Gewichtung. Hierunter fallen alle Maßnahmen, die ein Unternehmen zum Schutz von Natur und Umwelt ergreift. Dazu zählen die Reduktion von Emissionen und die Nutzung erneuerbarer Energien. Direkt danach folgt die Kategorie ‚Öko-Effizienz‘, die ebenfalls in den Bereich E fällt, mit 19,4 Prozent. Hierunter fallen verschiedene quantitative Faktoren wie der Energieverbrauch, der Wasserverbrauch, die Treibhausgasintensität, aber auch die Abfalleffizienz. Die dritte E-Kategorie ist ‚Produkte & Dienstleistungen‘, die mit 15,8 Prozent gewichtet wurde. In Summe erhalten die drei E-Kriterien ein Gewicht von 55,0 Prozent. 

Soziale Kategorien erhalten Gewichtung von 31,7 Prozent

Im Bereich Soziales wird die Kategorie ‚Gesellschaft & Produktverantwortung‘ mit 16,9 Prozent gewichtet. Darunter fallen die strikte Achtung der Menschenrechte im eigenen Umfeld und bei Zulieferern sowie die Beachtung der gesellschaftlichen Auswirkungen der eigenen Produkte und Leistungen. Die Kategorie ‚Mitarbeiter & Zulieferer‘ wird von den Teilnehmern mit 14,8 Prozent gewichtet. Hier werden Aspekte wie faire Bezahlung, Mitarbeiterschutz, Chancengleichheit, Rücksichtnahme auf familiäre Faktoren, Arbeitsplatzsicherheit etc. berücksichtigt. 

Governance-Kriterien mit 13,3 Prozent gewichtet

Im Bereich Governance stand nur eine Kategorie namens „Corporate Governance & Wirtschaftsethik“ zur Auswahl. Hier werden beispielsweise die Compliance-Regeln im Unternehmen, die Transparenz im Unternehmen für Mitarbeiter, Shareholder und Anleger bewertet. Insgesamt erreichte das Governance-Kriterium eine Gewichtung von 13,3 Prozent.   

Michael Horf führt aus: „Die Governance ist von den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit am abstraktesten und wird daher häufig unterschätzt bzw. nicht wahrgenommen. Wir haben erwartet, dass hier nur eine sehr niedrige Gewichtung herauskommt. Wir waren überrascht zu sehen, dass die Teilnehmer dennoch einen gewissen Wert auf Themen wie Compliance, Grundsätze der Unternehmensführung und Transparenz legen.“ 

Die Degussa Bank hat rund 1.300 Privatanleger zum Thema ESG und Geldanlage online befragt. Ziel der Umfrage war es, ein möglichst genaues Bild der persönlichen Nachhaltigkeitspräferenzen von bestehenden und potentiellen Kunden zu gewinnen. Im Kern stand die Frage nach der Gewichtung der verschiedenen Aspekte des Themas Nachhaltigkeit.

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