Wohn-Index: Aufwärtstrend in allen Segmenten

Alle Segmente im Bereich Wohnimmobilien verzeichnen sowohl bei Miet- als auch bei Kaufpreisen im dritten Quartal 2011 einen Aufwärtstrend. Dies geht aus dem aktuellen F+B-Wohn-Index Deutschland hervor.

Bernd Leutner, F+B
Bernd Leutner, F+B

„Die dynamischste Preisentwicklung zeichnet sich bei Eigentumswohnungen ab“, berichtet Dr. Bernd Leutner, Geschäftsführer der F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt. „Im Vergleich zum Vorquartal nehmen die Preise um 1,2 Prozent zu; gegenüber dem Vorjahreswert sogar um 2,6 Prozent. Aber auch Einfamilienhäuser spiegeln den Anlagetrend zum Betongold wider.“

Im Vergleich zum Vorquartal ziehen die Preise von Einfamilienhäusern laut Index um 1,2 Prozent an. Dies weise nach Interpretation von F+B darauf hin, dass Immobilien nicht allein zur Eigennutzung, sondern auch als Kapitalanlege nachgefragt würden. Den „Run“ auf Sachwerte zeigten auch die Mieten an. So zogen in den vergangenen zwölf Monaten die Neuvertragsmieten und Preise für Mehrfamilienhäuser gemäß Index um jeweils 1,2 Prozent an. Der F+B-Wohn-Index Deutschland ist im dritten Quartal 2011 mit 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal nahezu doppelt so stark wie die Verbraucherpreise gestiegen.

Bayern belegt Spitzenposition bei ETW-Preisen und Neuvertragsmieten

Bei der Ermittlung der 50 teuersten und 50 günstigsten Städte mit mehr als 25.000 Einwohnern nimmt München mit einer durchschnittlichen Neuvertragsmiete von 11,90 Euro pro Quadratmeter und einem durchschnittlichen Eigentumswohnungspreis von 3.710 Euro pro Quadratmeter laut Index auch im dritten Quartal 2011 eine Spitzenposition ein. „Die hohe Nachfrage in der bayerischen Landeshauptstadt wirkt sich auch auf die umgebenden kleineren Städte aus“, erklärt Leutner. „Das Niveau bei neuen Mietverträgen liegt beispielsweise in Unterschleißheim, Germering und Dachau über dem anderer Großstädte.“ Auf Platz vier der Rangliste liegt demnach Frankfurt am Main mit einer durchschnittlichen Neuvertragsmiete von 9,80 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Stuttgart und Hamburg mit jeweils neun Euro pro Quadratmeter auf den Rängen 14 und 15. Die Metropolen Köln und Düsseldorf liegen mit jeweils 8,50 Euro pro Quadratmeter im Mittelfeld der Top 50 und somit knapp zwei Euro über dem Bundesdurchschnitt von 6,59 Euro pro Quadratmeter.

Bei den Eigentumswohnungen nehmen süddeutsche Städte dem F+B-Ranking zufolge die vordersten neun Plätze ein. Hamburg als einziger norddeutscher Vertreter liegt mit 2.570 Euro pro Quadratmeter auf Platz zehn. Im Schnitt sind Eigentumswohnungen in Frankfurt am Main mit 2.500 Euro pro Quadratmeter und in Stuttgart mit 2.370 Euro pro Quadratmeter wesentlich teurer als im Bundesdurschnitt (1.620 Euro pro Quadratmeter). Zu den teuersten Großstädten im ETW-Bereich zählen laut F+B des Weiteren Düsseldorf (2.210 Euro pro Quadratmeter), Mainz (2.130 Euro pro Quadratmeter), Köln (2.110 Euro pro Quadratmeter) und Wiesbaden (2.070 Euro pro Quadratmeter). „Die Entwicklung von Mieten und Eigentumswohnungspreisen in diesen Städten zeigt zugleich ihre Wirtschaftsstärke an“, so Leutner. „Denn der Zuzug von Arbeitskräften infolge einer prosperierenden Wirtschaft wirkt sich auch auf die Wohnungsmärkte aus.“

Auf den letzten zehn Rängen des Eigentumswohnungsmarktes verzeichnen im dritten Quartal 2011 Köthen in Anhalt, Gera, Aschersleben, Plauen, Altenburg und Wittenberg gegenüber dem Vorquartal weitere Verluste. Die ETW-Preise pendeln hier laut F+B im Schnitt zwischen 830 Euro pro Quadratmeter und 650 Euro pro Quadratmeter. Auch bei den Neuvertragsmieten gibt es im Vergleich zum Vorquartal vereinzelt Rückgänge. In Görlitz sind Neuvertragsmieten 3,4 Prozent günstiger und liegen mit vier Euro pro Quadratmeter an vorletzter Stelle. In Stendal sinken die Neuvertragsmieten um 2,9 Prozent auf 4,30 Euro pro Quadratmeter und in Sangerhausen um 3,4 Prozent auf 4,50 Euro pro Quadratmeter.

Hintergrund: Der Wohn-Index erfasst jedes Quartal die Preisentwicklung von Eigentumswohnungen, Ein- und Zweifamilienhäusern, Doppel- und Reihenhäusern mit den Trends von Neuvertrags- und Bestandsmieten von Wohnungen und den Ertragswerten von Mehrfamilien bis auf die Postleizahlebene. (te)

Foto: F+B

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