Wertverlust bei Immobilie eher verschmerzbar als im Aktiendepot

Wertverlust ist nicht gleich Wertverlust. Selbst wenn es theoretisch um dieselbe Größenordnung geht, wären vielen Deutschen Renditeeinbußen bei einer Immobilie lieber als bei Aktien. Das geht aus der Trendstudie des Immobilien- und Finanzierungsvermittlers Planet Home hervor.

Robert Anzenberger, Planet Home
Robert Anzenberger, Planet Home

„Angenommen, Sie müssten 100.000 Euro anlegen, entweder in einer Immobilie oder in einem Aktiendepot. Bei beiden Anlagen besteht die Gefahr, innerhalb der nächsten zwei Jahre 20 Prozent Verlust zu erleiden. In welche Anlageform würden Sie lieber investieren?“, lautete die Frage an 1.176 Personen. Obwohl der zu erwartende finanzielle Schaden identisch wäre, würden sich 72 Prozent für ein Immobilieninvestment entscheiden und nur 13 Prozent für Anteilsscheine. „Die Antworten verdeutlichen zwei Dinge. Einerseits wird der Immobilienkauf als emotionale Investition wahrgenommen. Andererseits punkten Immobilien, weil sie anders als Aktien einen direkten Mehrwert bieten“, sagt Robert Anzenberger, Vorstand der Planet Home AG.

Immobilien seien demnach die einzige Anlageform, die bei einer Eigennutzung direkt die Lebensqualität positiv beeinflusst. Während Aktien im Depot lägen, ließen sich die eigenen vier Wände bewohnen. „Diese Möglichkeit spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um die Realisierung von Verlusten geht. Solange man die Immobilie nutzt, spürt man den theoretischen Wertverlust nicht“, sagt Anzenberger. Besonders eine hochwertige und teuer erkaufte Ausstattung könne bei vielen paradoxerweise über schlechte Renditeerwartungen hinwegtrösten – selbst wenn sie möglicherweise der Ausgangspunkt für den Wertverlust ist. Wer sich täglich über die Designerküche oder den Luxusfußboden freue, müsse sich über einen theoretisch schlechten Verkaufspreis nicht ärgern.

Da die Immobilie für die Mehrheit der Deutschen ein zentrales Element der Altersvorsorge ist, komme ein kurzfristiger Verkauf ohnehin nicht in Frage. Es zähle die tägliche Lebensqualität bei gleichzeitiger Mietersparnis, so der Planet Home-Chef.

In der Immobilientrendstudie 2011/2012 werden aktuelle Tendenzen und Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt untersucht. Die Studie wurde als Online-Befragung konzipiert und umgesetzt. Zusammen mit dem Panelanbieter Panelbiz wurden gezielt Personen aus den Städten Düsseldorf, Hamburg, München, Nürnberg, Berlin und Frankfurt am Main zu der Befragung eingeladen. Erhebungszeitraum war 31. Oktober bis 8. November 2011. (te)

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