Immobilienfonds: Deutschlandfonds deutlich über Europafonds

Offene Immobilien-Spezial-AIF weisen für die letzten zehn Jahre eher geringe Renditekennzahlen auf. Laut einer aktuellen Pressekonferenz lässt sich dieses Ergebnis vor allem auf Fonds mit Objekten im europäischen Ausland zurückführen.

Zum Portfolio gehören zwölf überwiegend im Inland investierte Immobilienfonds mit fünfzehn Büro- und Hotelobjekten.
Fonds mit deutschen Büroimmobilien überholten im Jahr 2016 erstmals in den vergangenen zehn Jahren jene mit Handelsimmobilien.

Über das letzte Jahrzehnt haben offene Immobilien-Spezial-AIF einen Total Return von 2,8 Prozent pro Jahr erzielt. Das geht aus einer aktuellen Online-Pressekonferenz mit dem Titel „Offene Immobilien-Spezial-AIF – Wachstum ohne Ende?“ hervor.

Referenten dieser Konferenz waren Dr. Sebastian Gläsner, Vice President Client Coverage bei MSCI, Michael Schneider, Geschäftsführer der IntReal International Real Estate Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH und Marc Drießen, Geschäftsführer der Hansainvest Hanseatische Investment-GmbH.

Guter Markt für Deutschlandfonds

Die relativ schwache Performance von Immobilien-Spezial-AIF gehe hauptsächlich auf das Konto von Fonds mit Immobilien im europäischen Ausland. Deutschlandfonds hätten dagegen in den letzten zehn Jahren einen Total Return von 4,3 Prozent pro Jahr erzielt.

Gläsner kommentiert dies wie folgt: „Das bessere Abschneiden der Fonds mit Deutschlandimmobilien ist unter anderem auf die allgemeine, sehr gute Marktentwicklung hierzulande zurückzuführen. Außerdem werden Nischenstrategien – wie beispielweise Parken, Logistik, Pflege – in Deutschland konsequenter umgesetzt.“

Im Hinblick auf alle offenen Immobilien-Spezialfonds sei der Deutschlandanteil in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und erreiche Ende 2016 rund zwei Drittel (62,5 Prozent). Auslandsfonds hätten dagegen nur selektive Wachstumspotenziale.

Büro überholt Einzelhandel

Mit einem Anteil von 37,1 Prozent seien Büroimmobilien weiterhin die wichtigste Nutzungsart, während auf Handelsimmobilien etwa 30 Prozent und auf Wohnimmobilien nur 9,5 Prozent entfallen.

„Erst im Jahr 2016 hat sich das Bild umgedreht und Büro hat Einzelhandel (Total Return von 6,1 Prozent pro Jahr versus 3,8 Prozent pro Jahr) überholt. Hierin spiegelt sich das deutliche Anziehen des Büromarktes wider“, sagt Gläsner hierzu.

Aus Investorensicht hat die laufende Ausschüttung in der Regel einen höheren Stellenwert als der Total Return, wobei die Fonds den Bedürfnissen der Investoren laut Gläsner entgegenkommen.

So erklärt er: „Während sich die Ausschüttungsrenditen aller Fonds in den vergangenen neun Jahren durchschnittlich relativ konstant zwischen 3,2 und 4,2 Prozent pro Jahr bewegten, schwankte der Total Return aufgrund der Immobilienbewertungen viel stärker. Er bewegte sich im selben Zeitraum zwischen 1,1 und 5,8 Prozent pro Jahr.

Seite zwei: Nachfrage nach Spezial-AIFs steigt

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