Erbpacht: Hausbau ohne Grundstückskauf

Ein eigenes Haus ist für viele ein Traum, doch häufig scheitert die Verwirklichung an den Kosten, auch wegen hohen Grundstückspreisen. Diese lassen sich aber mit einer bisher nur wenigen bekannten Option umgehen: der Erbpacht.

Die Konditionen einer Erbpacht sind Verhandlungssache. Der bauwillige Pächter hat also einen gewissen Spielraum.

In normaler Wohnlage in Leipzig kostet ein Baugrundstück laut BHW Bausparkasse ganze 165 Euro pro Quadratmeter, in Köln sogar 500 Euro. Je nach Stadt kann der Anteil des Grundstücks an den Gesamtkosten weit mehr als 40 Prozent betragen.

Der Erwerb nach Erbbaurecht kann da deutlich günstiger sein: Bei diesem Modell wird der Grund für bis zu 99 Jahre gepachtet und ein jährlicher Zins gezahlt.

Solche Grundstücke werden von Kommunen, Stiftungen und Kirchen angeboten. Städte nutzen das Erbbaurecht, um beim Sprung ins Wohneigentum zu helfen, so wie Berlin auf dem Flughafenareal Tempelhof.

Einzelheiten sorgfältig prüfen

Im Jahr 2017 lag der Erbpachtzins für Wohnimmobilien bei durchschnittlich 3,1 Prozent, wie eine Studie des Deutschen Erbbaurechtsverbands belegt. Für ein Grundstück im Wert von 100.000 Euro wären somit jährlich 3.100 Euro zu überweisen.

Nur für eine Immobilie, die darauf gebaut werden soll oder bereits vorhanden ist, fallen Finanzierungs- und Nebenkosten wie beim konventionellen Erwerb an.

„Wer auf den einschlägigen Plattformen auf ein Angebot für den Kauf in Erbpacht stößt, sollte es sich näher anschauen“, ermuntert Thomas Mau von der BHW Bausparkasse. „Interessenten sollten die Finanzierungsmöglichkeiten und vertraglichen Einzelheiten der Pacht aber auf jeden Fall sorgfältig prüfen.“

Seite zwei: Pächter haben Spielraum

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