Mietendeckel: Warum Mieter die Rechnung der fehlgeleiteten Politik bezahlen

Befragt dazu, wie sie die Lage sehe, erläutert Corinna Merzyn: “ Wohnraumknappheit entsteht aus unterschiedlichen Gründen. Dabei sind immer die verschiedenen Wohnformen nebeneinander zu betrachten: Gefördertes Sozialwohnen, bezahlbare Mietwohnungen für geringe Einkommen knapp über der Sozialwohnungsberechtigung, Wohneigentumsbildung für kleine mittlere Einkommen und schließlich auch Wohnen für Gutverdiener und hochmobile Mieter.“

Es geht um mehr als die Preisentwicklung

Das Problem entstehe, so Merzyn weiter, dadurch, dass sich Gutverdiener und Hochmobile sich in der Regel selbst versorgen können. Alle Anderen seien in unterschiedlicher Form auf Unterstützung angewiesen.

Werde nun eine dieser Säulen vernachlässigt, komme es zu Ungleichgewichten und Wohnungsknappheit, antwortet sie auf Anfrage von Cash.Online.

Verstärkt wird das Problem laut Kai Warncke (Haus & Grund) von weiteren Faktoren: „Die Lageeinschätzung wird schwieriger. Bislang hat vor allem die Preisentwicklung ein sicheres Signal für den Bedarf an Wohnraum geliefert. Das ist leider vorbei. Die staatlichen Eingriffe in die Mietpreise lassen nur in engen Grenzen eine Interpretation des Marktgeschehens zu.“

„Mietendeckel ist nicht nur verfassungsrechtlicher Murks.“

Diese Probleme können die aktuellen Vorschläge nicht lösen, sondern lediglich begrenzen. So ist zu verstehen, wieso die SPD bereits kurz nach Bekanntwerden der Pläne von Lompscher deren Rücktritt und eine rechtliche Prüfung des Vorschlags fordert.

Dazu Warneke: „Ein Mietendeckel ist nicht nur verfassungsrechtlicher Murks. Er ist dazu ein ökonomischer Irrweg, der rein gar nicht mit den Grundsätzen der sozialen Marktwirtschaft in Einklang zu bringen ist. Der Regierende muss die Diskussion beenden und die Weichen endlich auf Neubau stellen.“

 

Foto: Shutterstock

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