Ein Platz an der Goldgrube

Anfang Juli 2020 schaffte ein weiteres Unternehmen aus dem MIG-Portfolio den Sprung an die Nasdaq: Immatics aus Tübingen. Das Unternehmen forscht ebenfalls im Bereich der Krebs-Immuntherapie. Die komplexe Transaktion umfasste die Fusion mit einer amerikanischen Zweckgesellschaft und die Übernahme der Rechtsform N.V. Sie spülte Immatics nicht weniger als 253 Millionen US-Dollar in die Kasse. Das Geld soll für weitere Forschung und klinische Tests verwendet werden. Beteiligt an Immatics sind die MIG Fonds 11 und 13. Ihre Aktien unterliegen noch einer Sperrfrist von sechs Monaten nach dem Börsengang.

Dr. Matthias Hallweger, HMW: „Biontech ist heute bereits und wird auf lange Zeit einer der größten Erfolge eines von Privatanlegern mit Venture Capital finanzierten Unternehmens in Europa sein.“

Zu dem Ergebnis der Transaktion für die Anleger der beiden Fonds hält Hallweger sich noch bedeckt. „Diese Frage wollen wir gern in sechs Monaten beantworten“, sagt er. „Der Kurs der Immatics-Aktie unterliegt naturgemäß einigen Schwankungen und niemand kann verbindlich vorhersagen wo der Kurs in sechs oder zwölf Monaten steht. Zum heutigen Tage ist für uns relevant, dass ein weiteres Biotechnologie-Unternehmen aus der MIG Fondsfamilie gemeinsam mit unseren Co-Investoren Dietmar Hopp und den Gebrüdern Strüngmann den Gang an die Nasdaq geschafft hat. Das ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit“, so Hallweger weiter.

Die MIG Fonds sind klassische Venture-Capital-Beteiligungen, die direkt in junge Technologie-, Unternehmen vornehmlich aus dem deutschsprachigen Raum investieren. Das MIG Portfolio umfasst derzeit Beteiligungen an 26 Unternehmen, die sich in der Regel auf mehrere MIG Fonds verteilen. Die einzelnen Fonds wiederum halten jeweils Anteile an bis zu elf der Unternehmen. Die Entwicklung der einzelnen Zielunternehmen hat demnach entsprechend große Bedeutung für das Ergebnis des betreffenden Fonds.

Stabile Rückflussentwicklung bei RWB

Anders verhält es sich bei Dachfonds. Diese investieren – häufig parallel mit institutionellen Anlegern – in andere Private-Equity-Fonds, die sich ihrerseits an mehreren Unternehmen beteiligen. Die Dachfonds-Anleger sind damit nicht selten mittelbar an mehreren 100 Zielunternehmen beteiligt, wodurch Chancen und Risiken entsprechend nivelliert werden. Marktführer ist hier RWB. Das Unternehmen ist seit 1999 auf Private-Equity-Dachfonds für Privatanleger spezialisiert. Es verwaltet ein Anlagevolumen von rund zwei Milliarden Euro (teilweise Ratenanlagen). Die aktuellen RWB Fonds investieren global mit Schwerpunkt auf Europa und Nordamerika sowie auf bestehende Unternehmen („Buyout“) und Wachstumsfinanzierungen („Growth“), also in der Regel nicht im Bereich der Gründungs- und Frühphasenfinanzierung. Wie wirkt sich Corona hier aus?

„Die Corona-Pandemie betrifft die Realwirtschaft und davon ist Private Equity nicht ausgenommen. Bei Unternehmen, die in ihrer Geschäftstätigkeit durch den Lockdown besonders beeinträchtigt wurden, rechnen wir mit Bewertungsrückgängen“, antwortet Nico Auel, Geschäftsführer der RWB Partners GmbH. „Private-Equity-Fonds sind in der Regel allerdings an sehr zukunftsträchtigen Geschäftsmodellen beteiligt, von denen viele von der Digitalisierung profitieren. Diese Beteiligungen sind kaum beeinträchtigt oder haben sogar einen Schub erfahren, so dass die Unternehmenswerte sogar trotz Krise steigen könnten“, fügt er hinzu.

Im ersten Halbjahr 2020 verzeichne RWB trotz der Pandemie eine stabile Rückflussentwicklung zum Vorjahr. „Viele Effekte der Krise werden allerdings erst in den nächsten sechs bis neun Monaten sichtbar werden und es bleibt abzuwarten, welchen Einfluss eine potenzielle zweite Welle auf die Transaktionshäufigkeit haben wird“, so Auel.

Seite 3: Guter Zeitpunkt für Private Equity“

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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