Großes Geschlechtergefälle beim Immobilienkauf

Foto: Interhyp
Interhyp-Vorständin Mirjam Mohr: "Die Zahl der Anfragen und Abschlüsse ist in 2022 bisher deutlich höher als in den letzten Monaten des vergangenen Jahres"

Ein Geschlechtergefälle zwischen Männern und Frauen gibt es auch beim Immobilienkauf: Nach einer Analyse des Finanzierungsvermittlers Interhyp kaufen sich Männer im Schnitt nahezu doppelt so häufig alleine eine eigene Wohnung wie Frauen. Das berichtete Vorständin Mirjam Mohr am Mittwoch in München, und plädierte mit einem Wortspiel für mehr "Hausfrauen".

Das Unternehmen hat rund 66.000 Immobilienfinanzierungen aus dem Jahr 2020 ausgewertet, die über die Plattform vermittelt wurden. Das Ergebnis: In 70 Prozent der Fälle kauften Paare gemeinsam eine Wohnung oder ein Haus. Bei den restlichen 30 Prozent ist der Geschlechtsunterschied jedoch sehr ausgeprägt: Neunzehn Prozent der Immobilienkäufer waren Männer, 11 Prozent Frauen. „Zwei von drei dieser Alleinfinanzierungen werden durch Männer bestritten“, sagte Mohr.

Die Managerin betonte, dass es – anders als nach altem männlichen Vorurteil – an mangelnden Fähigkeiten im Umgang mit Geld nicht liege. „Es gibt viele Studien zum Thema Frauen und Geldanlage, und da sieht man schon häufig: Wenn sich Frauen mit Geldanlage befassen, sind sie häufig erfolgreicher als Männer.“

Mohr führte die vergleichsweise seltenen Immobilienkäufe durch Frauen maßgeblich auf das Einkommensgefälle zurück. Diejenigen Frauen, die 2020 allein eine Immobilie finanzierten, verdienten netto im Schnitt 500 Euro weniger im Monat als die männlichen Käufer. Ein zweiter Grund könnte nach Einschätzung Mohrs sein, dass Frauen die Hürden beim Immobilienkauf höher empfinden als Männer. (dpa-AFX)

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