Service-Wohnen: Milliarden-Markt für Investoren

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„Der Markt des Service-Wohnens bietet Perspektiven für mehr als eine halbe Million neuer Wohneinheiten“ – das ergab jetzt eine Untersuchung des Berliner Projektentwicklers Terragon. Warum das so ist und was das für den regionalen Immobilienmarkt bedeutet, zeigt die umfassende Studie, die exklusiv im Fachmedienhaus Vincentz Network erscheint.

Derzeit sind laut Projektentwickler Terragon in Deutschland rund 300.000 Woh­nungen mit Service für Senioren verfügbar, da­von gut 30.000 Premium-Wohnungen. Um den von den Ex­perten kalkulierten Bedarf zu decken, werden wei­tere 550.000 Wohnungen benötigt, davon bis zu 100.000 Einheiten in Premium-Qualität.

In ihrer Studie „Investieren in Service-Wohnen für Senioren“ leiten die Marktforscher von Terragon daraus ein Investment-Potenzial von insgesamt mindestens 64 Milliarden Euro ab. 

Entwicklung hin zu eigener Assetklasse

„Betreutes Wohnen oder Service-Wohnen entwickelt sich in der Perspektive von Investoren immer mehr zu einer eigenen Assetklasse“, betont Matthias Ehbrecht, Chefredakteur des Branchendienstes CARE Invest.

„Die aktuellen Marktanalysen zeigen, dass es gerade im Bereich des Premium-Wohnens, also bei den hochwertigen Service-Wohnanlagen, noch ein erhebliches Nachfragepotenzial gibt.“

Große regionale Unterschiede

Auf der vorliegenden Datenbasis hat Terragon auch die Versorgungsgrade für die 30 größ­ten deutschen Städte berechnet. Das Ergebnis: Die aktuelle Situation ist extrem unterschiedlich.

Das Angebot schwankt zwischen knapp acht Wohnun­gen pro 100 Einwohner der Altersgruppe 65 plus in Frankfurt am Main oder Leipzig und weniger als eine Wohnung pro 100 Einwohner dieser Altersgruppe in Duisburg, Gelsenkirchen oder Mönchengladbach.

Unterschiedlich hohe Versorgungsgrade

Auch im Premium-Wohnen weisen die Bundesländer unterschiedlich hohe Versorgungs­grade auf. Relativ gut versorgt sind die Stadtstaaten Hamburg, Bremen, Berlin sowie – wegen der Ver­flechtung mit Hamburg – Schleswig-Holstein.

Da­gegen weisen die neuen Bundesländer zwar aktuell eine durchschnittliche Versorgung mit Service-Woh­nen auf, jedoch finden sich dort fast keine Premium-Angebote.

Hohes Nachfragepotenzial

Aus Finanzierungssicht lässt sich nach Ansicht der Experten ein Nachfragepotenzial von 2,4 Millio­nen Haushalten 70 plus ableiten, die sich hochwer­tige Service-Wohnanlagen aus dem Haushaltsein­kommen leisten können.

Das entspricht laut Studie einem Realisierungspotenzial von etwa 120.000 Ser­vice-Wohnungen in hoher Qualität. Damit verbleiben abzüglich des Bestands von etwa 30.000 Premium-Wohnungen rund 90.000 Einheiten oder mehr, die erst noch gebaut werden müssten. 

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