Gesetzesänderung zur Maklerprovision: Immobilienbesitzer wollen ohne Makler verkaufen

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Immobilienverkäufer und Käufer müssen sich seit Ende Dezember 2020 die Maklerprovision teilen. Seit dieser Gesetzesänderung zur Maklerprovision versuchen Immobilieneigentümer verstärkt, ohne Makler ihre Immobilie zu verkaufen. Das hat weitreichende Folgen.

Die Zahl der zu vermarktenden Objekte sinkt dementsprechend und die Makler müssen mehr denn je um neue Kunden werben und ihre Vorteile für den Immobilienverkauf aufzeigen. Zu diesem Ergebnis kam eine aktuelle Umfrage des Hamburger Startups Hausgold.

Eine Neuregelung der Maklerprovision, bei der sich Verkäufer und Käufer die Maklerprovision nun
einheitlich teilen müssen, ist seit Ende letzten Jahres gesetzlich in Kraft getreten. Ob Auswirkungen
auf den Immobilienmarkt bzw. auf die Maklerlandschaft hat, wollte das Hamburger Startup
Hausgold wissen. Das Vermittlungsportal für Makler und Immobilien befragte dazu deshalb knapp
4.000 seiner Partner-Makler. Erste Erkenntnis: 62% der Makler mussten feststellen, dass die
Eigentümer seit Einführung des neuen Gesetzes verstärkt versuchen, ihre Immobilie ohne Makler zu
verkaufen. Dies wiederum führt bei den Maklern zu Einbrüchen bei der Zahl der zu vermarktenden
Objekte. Über 50 Prozent der Makler gaben an, mit weniger Objekten arbeiten zu können. Ganze 17
Prozent haben sogar mehr als 20 Prozent Einbußen zu verzeichnen.

Quelle: Hausgold

Weiterer Faktor, auf den die Gesetzesänderung negative Auswirkungen für die Makler hat, ist die
Courtage. Um bis zu zwei Prozentpunkte haben viele Makler ihre Courtage senken müssen, um
potenzielle Kunden und Eigentümer für sich zu gewinnen. Hinzu kommt, dass viele Makler mehr als
sonst aufzeigen müssen, was es für Vorteile mit sich bringt, einen Makler mit dem Immobilienverkauf
zu beauftragen. Die Eigentümer sind sehr skeptisch und denken, ein Hausverkauf gelinge auch einem
Laien auf bestmögliche Weise und einem größeren Profit.

Genau aus diesem Grund und dem Wissen, dass dies nicht gelingen wird, glauben die von Hausgold
befragten Makler auf der anderen Seite, dass Eigentümer mittelfristig gesehen wieder mit einem
Makler verkaufen werden. Denn die Herausforderungen, vor denen ein Privatverkäufer steht, sind
nicht nur die Vermarktung und Positionierung der Immobilie sondern auch Vertragsverhandlungen
und das Finden von möglichen Käufern, die ein Makler zum Beispiel aus seinem Netzwerk her kennt
und auf die ein Privatverkäufer normalerweise keinen Zugriff hat. So blicken die Makler insgesamt
doch optimistisch in die Zukunft.

Quelle: Hausgold

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