Dubai-Fonds: Millionen in den Wüstensand gesetzt

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Nakheel Tower: Mega-Projekt vorerst auf Eis gelegt

Ärger gibt es vor allem um den vermeintlichen Verkauf der Dubai-Tower, Investitionsobjekte der ACI-Fonds Nummer zwei bis fünf. Ende 2008 meldete man die Veräußerung der noch im Bau befindlichen Immobilien.

Mit diesem Schritt wollte das Unternehmen auf das Auslaufen des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten reagieren, das vielen Dubai-Fonds einen Strich durch die Rechnung machte.

Im Mai teilte das Emissionshaus den Anlegern dann mit, dass sich der Deal trotz Finanzierungszusage der Bank des Käufers und seiner guten Bonität verzögern werde. Laut Anwalt Göddecke ist der Verkauf inzwischen geplatzt und die Verträge wurden rückabgewickelt.

„Zeitplan für Ausschüttungen wäre derzeit unseriös“

Eine Darstellung, der ACI gegenüber cash-online widersprach. Einer Unternehmenssprecherin zufolge hat der Vertrag weiterhin Bestand. Allerdings sei aufgrund der anhaltenden Krisensituation nicht abzusehen, wann die kreditgebende Bank ihre Finanzierungszusage einlöse, weshalb die Transaktion sich auf unabsehbare Zeit verschiebe. ACI erwäge – unter anderem aus Kostengründen – keine rechtlichen Schritte gegen den säumigen Käufer, suche aber intensiv nach alternativen Investoren.

„Es wäre angesichts der schwierigen Rahmenlage unseriös, wenn wir einen konkreten Zeitplan für Ausschüttungen ausgeben würden“, rechtfertigt sich der Initiator. Die Exits der Fonds seien momentan nicht abzusehen.

Auf Anleger könnte indes weiteres Ungemach zukommen, denn keiner der Fonds weist nach Ende der Laufzeit mehr Guthaben auf. Die laufenden Kosten der Beteiligungen trägt laut ACI bislang die Geschäftsführung, was aber kein Dauerzustand sei. Das bedeutet im Klartext, früher oder später müssen die Investoren Kapital nachschießen, um Fonds-Pleiten zu verhindern.

Die kritische Lage bei ACI hat Symbolcharakter. In einer Nische, die viele Experten von Anfang an skeptisch beäugten, hatte das Unternehmen nicht zuletzt dank seiner Marketingstrategie die größte Strahlkraft.

Auch Trend Capital und Quickfunds haben Probleme

Allerdings ist ACI bei Weitem nicht der einzige Fondsanbieter der Schwierigkeiten in Dubai hat. Beim Mainzer Emissionshaus Trend Capital befinden sich die Exits der Offerten Business Bay II und III ebenfalls krisenbedingt in der Schwebe.

Auch die Fonds der Berliner Initiatorin Quickfunds sind offensichtlich in argen Nöten. Zwar ist das erste Beteiligungsangebot aus dem Hause nach nur zwei Jahren vermeintlich erfolgreich aufgelöst worden. Bei näherer Betrachtung wurde das Portfolio allerdings einfach an den Nachfolge-Fonds veräußert. Seit 2008 gibt es vor allem Verwirrung um das Vertragsverhältnis zum exklusiven Bauträger-Partner Damac Properties und einen Kleinkrieg zwischen Quickfunds und dem Treuhänder des ersten Fonds.

Seite 3: Haftbefehl gegen Georg Recker

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